


Ein Weihnachts-Gottesdienst-Video aus der Region
Es war ein langer Weg von Nazareth nach Bethlehem, damals, als Maria und Josef sich aufmachten, als das Kind geboren wurde und in der Krippe lag...
Der Weg zum gemeinsamen Weihnachts-Video der Kirchengemeinden Carlow, Groß Brütz, Pokrent und Schlagsdorf ist nicht ganz so lang.
Viel Spaß beim Wiedererkennen und Entdecken der Kirchenregion.
Frohe Weihnachten!
Andacht „am Küchentisch“ zum Totensonntag
Anders anders
Vorbereitung
Gottesdienst zuhause, ob allein, mit der Familie oder einem anderen nahen Menschen, braucht einen Raum, einen guten Platz am Tisch, auf dem Sofa, der schön gestaltet werden kann: mit einer Blume, einer Kerze, vielleicht mit Bildern von Menschen, die in ihrem Herzen sind, auch wenn sie gestorben sind. Der Gottesdienst „am Küchentisch“ kann mit einer schönen Musik beginnen.
Einstimmung
Totensonntag, Ewigkeitssonntag. Wir feiern Gottesdienst am Ende eines Kirchenjahres, in dem der Tod, der möglicherweise todbringende Verlauf einer neuen Krankheit den Alltag umgekrem-pelt hat - bis hin zu diesen letzten Wegen, die wir als Lebende & Sterbende gemeinsam gehen; auf denen wir Verstorbene zur letzten Ruhe geleiten. Es ist ja nicht nur, dass wir sterben müssen, alle. Es ist nicht nur, dass die uns fehlen, die gestorben sind. Es ist in diesem Jahr der Schmerz dazuge-kommen, dass wir oft getrennt von denen waren, denen wir nah sein wollten in den schweren Stunden von Krankheit & Tod. Nicht gegen den Tod an sich, doch gegen dieses Trennende halten wir fest an der Hoffnung auf das ewige Leben, halten wir fest an der Freudenbotschaft von der Auferstehung. Gott weiß Wege, wo wir Menschen an Grenzen stoßen. „Und Gott wird abwischen alle Tränen… und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, nach Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ So verheißt die Offenbarung des Johannes den Trauernden Trost.
Gebet
Du schenkst uns das Leben, Gott, lässt werden & vergehen, verwandelst das Vergängliche in Ewigkeit. Du gibst die Ewigkeit in unser Herz. Lass uns darin bleiben. Wir bitten dich: Kyrie eleison – Herr, erbarme dich.
Du schenkst uns Freiheit, Gott, ob wir dir folgen oder irre gehen; wenn wir dich rufen & die Hand ausstrecken bist du da & gibst uns Halt. Lass uns darin wachsen. Wir bitten dich: Christe eleison – Christe erbarme dich.
Du schenkst uns Hoffnung, Gott, den weiten Horizont der Ewigkeit; du überwindest, was uns trennt. Leite uns zu deinem Frieden. Wir bitten dich: Kyrie eleison – Herr, erbarme dich.
Du schenkst uns Liebe, Gott, verbindest, was getrennt ist, heilst die Wunden der Zeit. Du bist die Liebe, und lässt dich von uns verschenken. Wir wollen deine Liebe bezeugen in Ewigkeit, für alle Zeit und dich preisen: Ehre sei Gott in der Höhe.
Lesung aus dem Evangelium nach Johannes (6, 37-40)
Alle, die Gott mir gibt, werden zu mir kommen; und wer zu mir kommt – die werde ich nicht hinausstoßen. Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich tue, was ich will, sondern was der will, der mich gesandt hat. Und der mich gesandt hat, will von mir, dass ich keinen von denen verliere, die er mir anvertraut hat, sondern dass ich sie am letzten Tag aufwecke. Denn das ist der Wille meines Vaters: Alle, die den Sohn sehen und ihm glauben, werden ewiges Leben haben. Und ich werde sie aufwecken am letzten Tag.
Predigt im Dialog mit dem 1. Brief des Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth (15, 35 -44)
Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub...
Diesen Satz habe ich oft gesagt im zuende gehenden Kirchenjahr. Oft haben wir am offenen Grab gestanden, haben einen nahen Menschen dort zu letzten Ruhe gebettet. Wir schließen das Grab nicht nur mit drei Handvoll Erde & Staub, wir geben unseren Toten oft auch etwas mit: Blumen, manchmal einen Brief, Grüße der gemeinsamen Zeit.
mehrdimensional
Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub… wir statten unsere Toten nicht für die Reise ins Jenseits aus. In diesem Moment des Abschieds & auch in späteren Besuchen am Grab mit Blumen oder einem Engel oder einem Stein lebt der Wunsch, dem Vater, der Frau, dem Freund – meinen Toten – noch etwas Gutes zu tun. Es ist vorbei & doch nicht vorbei. Wir wissen das. Wir erleben das. Denn die Menschen, die nun tot sind, sind mehr als das, was wir ins Grab legen. Sie bleiben uns verbunden – mit schönen Erinnerungen oder mit Schrecken der Vergangenheit. Manchmal bleibt von beidem was, bleibt vom Leben Unausgewogenes, unlogisch, mehrdimensional.
unverfügbar
Das Ende ist nicht nur das Ende. Die Jünger_innen Jesu haben es erlebt. Sie haben es bezeugt: der Tod hat nicht das letzte Wort. Es bleibt das Leben mit seinen Widerworten & Widersprüchen; nicht ganz klar, aber doch wirklich… wirksam. Jesus zeigt sich & verschwindet wieder. „Fürchtet euch nicht“, sagt er. Und „Friede sei mit euch.“ Worte, die bleiben, wenn der, der sie gesagt hat, schon wieder fort ist. Worte, über deren Wahrheit ich nicht verfüge. Aber sie bleiben mir. Sie öffnen einen Spaltbreit die Tür von diesem Sein zu einem anderen. Manchen erscheint das etwas dürftig. Für die Jesusleute war es genug, um mit ihrem Schmerz & mit ihrer Hoffnung auf ein neues Leben in die Welt zu gehen. Mochten die Widersacher noch so stark sein.
neues Leben
Paulus war so ein Widersacher. Aber dann hat er es doch erlebt, wie lebendig einer ist, der durch den Tod gegangen ist; wie lebendig einer ist, dessen Hoffnung in anderen schon Wurzeln geschla-gen hat. Paulus hat die Kraft erlebt, die nicht einfach behauptet hat, dass alles so weitergeht. Viel stärker & verwegener zeigt sich der Auferstehungsglaube. „Siehe, ich mache alles neu!“ Wenn er auch nicht mehr als diesen Glauben, diese Hoffnung hatte, hat Paulus doch ein neues Leben ange-fangen: ewiges Leben mitten in der Zeit; ein Da-sein, das nicht am Hier & Jetzt festhängt.
Widerworte
Der Tod hat nicht das letzte Wort & das macht Mut, zu diesem neuen Leben; das macht Mut, zu diesem neuen Leben, alle einzuladen. Der Tod hat nicht das letzte Wort – das ist nicht nur Trost; das ist auch riskant, weil damit die Machtfrage gestellt wird. Der Tod hat nicht das letzte Wort – das war schon immer schwer zu glauben. Es gab Widerworte. Und die durften auch gesagt werden. Auferstehung? Wer soll denn das glauben? Wie soll denn das gehen? Das durfte in Frage gestellt werden. Es hat Paulus nicht gehindert, mit Argumenten für für den Aufstand gegen den Tod & dieses neue Leben zu werben.
Argumente
An die christliche Gemeinde in Korinth schreibt Paulus: Es könnte jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen? Mit was für einem Körper werden sie kommen? Das sind unverständige Fragen. Wenn du ein Samenkorn aussäst, wird es nicht lebendig, wenn es nicht vorher gestorben ist. Und was du säst, ist ja nicht die ausgewachsene Pflanze, sondern ein nacktes Samenkorn – ob nun vom Weizen oder etwas ande-rem. Gott gibt ihm eine Gestalt, so will er es – und jedes einzelne Samenkorn bekommt seine eigene Gestalt. Es sind nicht alle Körper von derselben Art – Menschen sind eine andere Art als die Haustiere und die wiederum eine andere Art als die Vögel und die Fische. Es gibt auch Himmelskörper und Körper auf der Erde. Doch die Himmelskörper leuchten anders als die Körper auf der Erde. Die Sonne strahlt anders als der Mond, und wieder anders leuchten die Sterne. Sogar ein Stern unterscheidet sich von anderen durch seinen Glanz. Genauso ist es mit dem Auferstehen der Toten. Gesät werden die Menschen in eine zerstör-bare Welt, wahrhaft Lebendige stehen auf. Gesät werden Menschen in eine Welt voller Erniedrigung, mit Würde stehen sie auf. Gesät werden Zerbrechliche, Menschen voller Kraft stehen auf. Gesät wird ein lebendiger Körper, ein Körper, den Gottes Geist belebt, steht auf. Wie es einen lebendigen Körper gibt, so auch einen geisterfüllten.
anders neu
Das was war, was vergangen & vergänglich ist, ist nicht das, was kommt. Es ist kein weiter-so. Sondern: Siehe, ich mache alles neu. Und doch bleibt in dem Neuen etwas von dem, das vergan-gen ist – in der Pflanze steckt das Wissen des Samenkorns über das Leben. Das Wesen des Samen-korns entfaltet sich in der Pflanze. Und siehe! Neu wird, was diese Pflanze als Saat hervorbringt. Und siehe! Treu ist dieses Neue dem Vergangenen. Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub. Mit drei Handvoll Erde decken wir unsere Toten zu; geben ihnen eine Blume mit als Zeichen un-serer Liebe. Manchmal wächst etwas auf den Gräbern, wächst Neues aus dem Vergänglichen, Leben aus dem Tod. Auf dem Grab des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland wächst in Fontanes Gedicht ein Birnbaum, wächst aus der Birne, die der von Ribbeck ins Grab mitbekom-men hat. Noch über den Tod hinaus verschenkt er Früchte, Früchte seines Lebens. Immer hat er mit Freude geteilt. Anders als zu Lebzeiten schenkt der tote von Ribbeck Freude, anders bleibt darin etwas von dem Menschen, wie er war.
immer wieder anders
Gesät wird etwas Vergängliches, etwas Unvergängliches wird auferstehen. Siehe, ich mache alles neu! Auch im Tod kann sich verwandeln & vollenden, was im Leben noch nicht seine vollkom-mene Gestalt gefunden hat. Wunden können heilen. So erlebt es Sabina in Milan Kunderas Roman „Von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins“: „Sabina erinnerte sich an das Grab ihres Vaters. Über seinem Sarg liegt Erde, aus dieser Erde wachsen Blumen, und ein Ahornbaum streckt seine Wurzeln bis zum Grab hinunter, so dass man sich vorstellen kann, dass der Tote durch diese Wurzeln aus dem Grab steigt. Wäre ihr Vater mit einem Stein zugedeckt, so hätte sie nach seinem Tode nie mehr mit ihm sprechen können, nie mehr in der Baumkrone seine Stimme gehört, die ihr verzieh.“ Wir wissen genau: Unsere Toten sind für dieses Leben, das wir leben, tot. Und doch: Wenn es wahr ist und sie für das Leben, in dem alle Wunden heil werden, nun lebendig sind?
„Wie werden die Toten auferstehen?“ Es wächst eine neue Wirklichkeit, eine versöhnende Kraft, leuchtend wie Birnen, flüsternd wie Blätter, immer wieder anders, immer wieder neu. In diesem Wandel ist Gott sich treu. Uns ist Gott in diesem Wandel neu. Amen.
(Wer möchte, kann jetzt Musik spielen, um die Gedanken sacken zu lassen.)
Einleitung zum Totengedächtnis
Totensonntag, Ewigkeitssonntag. Wir gedenken derer, die gestorben sind, die fort sind und doch da sind, anders. Ob wir das mögen oder nicht.
Die immerzu um uns sind – und es ist gut, wenn wir ihrem Dasein Raum geben, ihrer gedenken
& bitten, dass es ihnen gut gehe, da, wo sie jetzt sind. Wo immer das ist, was immer Sie glauben.
Zum Gedenken in der Kirche gehört, dass wir die Namen der Verstorbenen nennen, die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind. „Am Küchentisch“ können wir den Verstorbenen, die zu uns ganz persönlich gehören, ein der Stille Raum geben. Wer möchte kann eine Kerze für die Verstorbenen anzünden.
Gebet
Du Gott, Quelle des Lebens,
du verschenkst dich & schenkst uns das Leben, schenkst uns das Du-sein, Gemeinschaft & Liebe. Unsere Schwestern & Brüder, unsere Mütter & Väter, auch unsere Kinder haben wir aus deiner Hand bekommen.
Einige von Ihnen mussten wir Dir zurückgeben, manche wie mitten aus dem Leben gerissen, andere lebenssatt von vielen Jahren oder erlöst nach langem Leiden. Wir kommen von dir & gehen zu dir. Ich vertraue darauf, dass Du die Verstorbenen weiter geleitest, wo wir von ihnen getrennt sind. Ich vertraue darauf, dass Du bewahrst, was in diesem begrenzten irdischen Sein in Liebe gewachsen ist, und dass Du verwandelst, was in diesem Leben nicht die Gestalt der Liebe gefunden hat. Amen.
Stille
Fürbitten
Du bist Ursprung und Ziel aller Wege, Gott, auf Schritt und Tritt bist du da, liebst & leidest mit,
leitest & begleitest durch das Leid, selbst durch den Tod ins Leben. Darauf vertraue ich.
Ich danke dir dafür.
Sei unseren Toten Licht und Weg. Begleite sie, wo wir nicht mehr für sie da sein können. Vollende, was du mit ihnen begonnen hast.
Sei den Hinterbliebenen Trost und Halt. Stärke sie, wo Kummer ihre Herzen schwer macht.
Richte sie auf, wenn Schmerz sie beugt.
Sei den Kranken und Sterbenden Kraft und Zuversicht, dass sie heil werden, wie immer dein Weg mit ihnen verläuft, dass sie deine Gegenwart spüren und ohne Angst deinem Ruf folgen.
Sei denen in der Pflege & der Bildung Quelle & Licht, dass sie nicht ausbrennen & nicht ausgebeutet werden. Bewahre & erneuere sie von Tag zu Tag und lass uns dafür einstehen, für ihre Arbeit das zu geben, was sie wert ist.
Sei den Entwurzelten Halt & Orientierung. Ich denke an Menschen auf der Flucht, an Obdachlose und Arbeitslose, an alle, die gehindert werden, an der Gestaltung der Welt mitzuwirken.
Sei den Opfern von Krieg & Gewalt Schutz & Zuflucht. Mach uns zu Werkzeugen deines Friedens, damit Willkür und Waffen nicht mehr wüten; damit die Wunden an Leib und Seele heilen können.
Sei uns Lebenden Licht und Weg. Lass uns deinen Willen erkennen & tun, was wir können.
Schenk uns die Liebe, die die Macht des Todes überwindet und das Glück, dass wir das Leben neu empfangen, wenn wir es geben.
Vaterunser
Musik zum Ausklang
Sankt Martin 2020 neben der Kirche

Singen am Lagerfeuer

PREDIGT für den 21. Juni
Haltung Predigt für den 21. 6. 2020
im Dialog mit Worten aus dem Matthäusevangelium (11, 25– 30)
Selbst schuld?
In einem bissigen Zeitungskommentar habe ich vor einigen Wochen gelesen: „Na toll! Dass es erst eine Pandemie braucht, damit die Verantwortlichen in der Politik begreifen, wer den Laden – im wahrsten Sinne des Wortes – am Laufen hält: Frauen in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen.“ Wenn alle Jahre wieder darüber geredet wird, dass eine Lücke zwischen dem Einkommen von Männern & Frauen klafft, heißt es oft: Na ja, die Frauen haben sich die schlecht bezahlten Berufe eben ausgesucht.
Schön blöd?
Wobei die geringen Einkommen nicht nur Frauen treffen. Schön dumm, wer als Krankenschwester oder Müllmann, Polizistin oder Postbote, Erzieher oder Verkäuferin arbeitet. Schön dumm, sodass sie entweder keine andere Arbeit finden oder sich bewusst entschieden haben, etwas mit Menschen zu machen, Arbeit, die keine Maschine leisten kann, auch nicht die intelligenteste künstliche Intelligenz. Schön dumm, wer systemrelevante Arbeit übernimmt, die Bonuszahlungen aber anderen überlässt: den Klugen, Gebildeten, Gerissenen.
Bildungsfern
In der Bibel können wir immer wieder darauf stoßen, dass wir noch so klug sein können – Gottlässt sich bei denen blicken, die von dieser Art Bildung ausgeschlossen sind. Gott lässt sich von denen erkennen, die in einfachen Verhältnissen leben, bitterarm, fremd, versklavt. Gott sagt nicht: „Schön dumm!“, sondern „Ich bin da! Ich sehe dein Elend, ich höre dein Ächzen.“ Das wird auch deutlich, wenn Jesus über Gottes Gerechtigkeit spricht & dann betet. So wird es im Matthäusevangelium (11, 25-20) erzählt:
Erkenntnis
Jesus betet: 25 „Ich preise dich Abba, mein Vater, machtvoll im Himmel und auf Erden, dass du das vor den Weisen und Gebildeten verborgen und es für die einfachen Menschen aufgedeckt hast.26 Ja, mein Vater, denn so hast du es gewollt.27 Du hast mir alles mitgeteilt. - Niemand kennt Gottes Kind so wie Gott, so väterlich und mütterlich. Und niemand kennt Gott so väterlich und mütterlich wie das Kind Gottes und die, die es darüber aufklärt. - 28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid: ich werde euch ausruhen lassen. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, der ich sanftmütig bin und von Herzen demütig. So werdet ihr für euer Leben Ruhe finden. 30Denn mein Joch ist angenehm und, was ich euch zu tragen gebe, ist leicht.“
Von unten betrachtet
Die einfachen Leute, die Jesus zuhören & nachfolgen, können Gott in einer Weise erkennen, die durch die Brille von Privilegierten nicht zu sehen ist, es sei denn, sie ändern die Perspektive & schauen sich die Welt von unten an – so, wie Gott es macht.Von oben herab lässt Gott sich nicht sehen, aber das ist dann die frohe Botschaft: wir müssen nicht gegen den Abstiegkämpfen; wir müssen nicht die Armen bekämpfen, die auch in Würde & Sicherheit leben möchten – wir können für den Sozialstaat kämpfen, wie es Generationen vor uns getan haben, auch inspiriert von der biblisch-christlichen Tradition, zu sehen, wo Menschen im Elend sind, und etwas zu verändern.
Demut
Gott lässt sich nicht von oben herab sehen, aber von denen, die Jesus einen Blick für die Not der Menschen haben. Und da können wir in diesen Tagen das Wunder erleben & sehen, wie Menschen das tun: wie sie sich herablassen in einer Geste der Demut; wie sie niederknien & sich auf diese Weise den Klassenkampf arm gegen reich, schwarz gegen weiß, benachteiligt gegen privilegiert verweigern. Sie verweigern sich der Gewalt, die sie täglich erleben. Und ihre Geste der Demut wirkt: neben Protestierenden knien Polizisten - teils schwer bewaffnet – und verweigern sich der Gewalt. Mit Jesus möchte ich Halleluja singen & beten: Ich preise dich Abba, dass du das vor den Weisen & Gebildeten verborgen & es für die einfachen Menschen aufgedeckt hast.
Mühselig & beladen
Mühselig & beladen waren viele, die sich der Jesusbewegung angeschlossen haben. Willkür & Gewalt & Armut waren sie ausgesetzt – angefangen von Fischern, die von ihrem Fang nicht leben konnten, über Frauen & Männer mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis hin zu denen, die zwar materiellen Wohlstand angesammelt oder ergaunert hatten, die aber trotzdem Mangel hatten: an Zugehörigkeit. Mühselig & beladen sein ist eben nicht nur eine Plage der unteren Zehntausend – auch heute nicht. Die Klugen, die Reichen, die Erfolgreichen werden auch krank vor Stress, vor Angst, nichtmithalten zu können, oder durch Viren, die nicht gefragt haben, ob sie nur die Märkte der Armen besuchten dürfen, sondern sich auch bei den Schönen & Reichen getummelt haben.
Ausruhen
Jesus lädt alle ein, sich auszuruhen, Pause zu machen, Gottes Vorschläge für gelingende Leben zu erkennen, solche Wunder zu erleben & zu bewirken, wie sie sich in der Geste des Nieder-kniens ausdrücken. Der Kampf der Starken gegen die Schwachen, der Gerissenen gegen die schön Blöden hat Pause.Das könnte ein gutes Motto für die Sommerferien sein: von den Mühen & Lasten des Alltags auszuruhen& Wunder zu erleben. Das könnte ein guter Einstieg in die großen Ferien zu sein:nach der Vielfach-Belastung, gleichzeitig zuhause arbeiten & Kinder betreuen, Hygienekonzepte beachten, in Krankenhäusern an die Grenzen der Kräfte stoßen, in der Altenpflege die Bedürfnisse von Sicherheit & Zuwendung auszubalancieren, in den Schlachthöfen unter elenden Bedingungen arbeiten, dem perspektivlosen Warten in den Flüchtlingslagern. Es könnte ein Einstieg in die große Freiheit sein: niederknien, die Perspektive ändern, innehalten.
Ich bin da!
Diese Haltung ist auch eine Demonstration: Ich bin da, sieh mich an! Ich laufe nicht weg. Ich verstecke mich nicht. Ich bin da, in meiner ganzen Würde, sanftmütig & demütig. Es ist die Haltung, in der Jesus Menschen nah war. Es ist die Haltung, in der Gott den Menschen nah ist. Denn Gott hat Jesus sein Herz geöffnet & ihm alles mitgeteilt, alles mit ihm geteilt. Wie der Vater, so der Sohn, könnte man sagen. Oder dass Jesus Gott ganz verinnerlicht hat & Gott sich in Jesus äußert; als einer, der neben den Mühseligen& Beladenen niederkniet; der nicht sagt: „Ihr seid schön blöd.“, sondern: „Ich bin da.“
Aufwärtsbewegung
„Ich preise dich Abba, mein Vater, machtvoll im Himmel und auf Erden, dass du das vor den Weisen und Gebildeten verborgen und es für die einfachen Menschen aufgedeckt hast.“ In diesem Moment des Niederkniens kann ich spüren, dass Demut & Sanftmut Kräfte sind, die die Gebeugten aufrichten. „Meine Last ist leicht“, sagt Jesus. Bernhard von Clairvaux fasst diese Worte in ein Bild: „Das Kreuz Christi ist eine Last von der Art, wie es die Flügel der Vögel sind. Sie tragen aufwärts.“ Jesus, Gott auf dem Boden der Tatsachen, stößt also eine Bewegung an, aufzustehen, auferstanden zu leben & das Wunder zu erleben, dass wir Frieden finden. Es ist eine Bewegung im doppelten Sinn: ich erlebe sie in meinem eigenen Körper & in der solidarischen Gemeinschaft. Wenn wir die künstlich gezogenen & gewaltsam verteidigten Grenzen zwischen Menschen überwinden, werden alle, die mühselig & beladen sind, Frieden für ihr Leben finden. Amen.
PREDIGT
Reichtum für alle! Predigt für den 1. Sonntag nach Trinitatis, 14. Juni 2020
im Dialog mit Worten aus der Apostelgeschichte (4, 32 –35. 36- 37; 5, 1-5)
32 Die Menge derer, die zum Vertrauen an Jesus gekommen waren, waren ein Herz und eine Seele, und niemand sagte von seinem oder ihrem Besitz, dass es Privateigentum sei, sondern sie hatten alles gemeinsam. 33 Und mit großer Macht bezeugten die Apostel die Auferstehung Jesu, des Herrn, und es gab große Solidarität bei ihnen allen. 34 Es litt auch niemand unter ihnen Mangel, denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften sie, brachten die Verkaufserlöse herbei 35 & legten sie den Aposteln zu Füßen, und es wurde im Einzelfall zugeteilt, wenn jemand etwas benötigte. So die Apostelgeschichte.
Früher war mehr Lametta
Und noch früher war alles besser, oder? Also richtig früher, gleich nach der Auferstehung, bei den Jesusleuten in Jerusalem, die später „Urgemeinde“ genannt wurden, weil das doch das Modell war; weil ganz an Anfang doch noch der heilige Geist die Gemeinde geleitet hat; weil die Erinnerung an Jesus noch so frisch war. Damals war kein Mangel, kein Geiz, kein Festhalten am Privatbesitz – und noch schöner als mehr Lametta glänzen die Heiligenscheine: alle gut in Jerusalem. Ein Herz & eine Seele. Und ach, wie groß ist die Sehnsucht nach so einer heilen Welt.
Neue Normalität
Als Mitte März nichts mehr so war, wie wir es kannten, habe ich diese Hoffnung auch gespürt: dass diese Unterbrechung des Gewohnten alles zum Guten verändert: nicht nur das Klima atmet auf & die Gesundheit ist wichtiger als die Wirtschaft; alles wird langsamer, da ist ganz viel Rücksichtnahme (außer am Klopapierregal) & als dann home office & home schooling manche Familie an die Ränder des Nervenzusammenbruchs trieb. Aber am Anfang …. – war da nicht dieser Zusammenhalt spürbar, zuhause zu bleiben; und jetzt noch: da gibt es Geld vom Staat für alle, die etwas nötig haben. Wie in der Urgemeinde. Und vielleicht noch etwas mehr. Das könnte doch die Basis sein, dass alles wieder gut wird; dass es endlich wieder so schön wird, wie es früher niemals war; dass wir ein Herz & eine Seele sind. Vielleicht sogar, dass wir gerechte Preise zahlen, sodass Kinder nicht mehr arbeiten müssen in armen Ländern; vielleicht so, dass wir aufhören für billiges Fleisch andere wie Sklaven arbeiten zu lassen; vielleicht so, dass Unternehmen, die von der Allgemeinheit finanziell gerettet werden, auch für’s Gemeinwohl arbeiten… Aber ach, wer glaubt denn sowas? Das ist zu schön, um wahr zu sein. Das gab’s doch nichtmal in der Urgemeinde. Das war doch nur ein Traum, den Lukas, der Erzähler, zu allem Überfluss noch bei den ollen Griechen abgeschrieben hat. Ein Herz & eine Seele – das war Literatur, nicht Wirklichkeit. - Moment, mag Lukas da gesagt haben. Das mit den ollen Griechen stimmt. Aber das mit der Urgemeinde auch. Ich habe einen Zeugen:
Wirklich wahr
36 Josef, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das heißt „Sohn des Trostes“ – ein Levit aus einer zypriotischen Familie, 37 besaß einen Acker, verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Vor- & Zuname, Herkunftsort & Telefonnummer – fast alles, was wir für die Kontaktlisten brauchen, kann die Apostelgeschichte als Beweis für die Glaubwürdigkeit der heilen Welt in Jerusalem anno domini anbringen. Einer für alle. Josef, genannt Barnabas, könnte sich ein Retter-T-Shirt drucken lassen, wie die Fans von St. Pauli. Einer gibt alles and you’ll never walk alone – niemand wird alleingelassen in der Not. Ist doch wahr. Ist doch wahr, was Lukas da erzählt – olle Griechen hin oder her. Es gibt sogar noch einen zweiten Zeugen, oder?
Ja, aber
5, 1 Aber ein Mann namens Hananias verkaufte mit seiner Frau Safira ein Stück Land, 2 und behielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Kaufpreis; und einen Teil brachte er und legte ihn zu Füßen der Apostel. 3 Da sagte Petrus: Hananias, weshalb hat der Satan dein Herz eingenommen, dass du den heiligen Geist belogen und etwas von dem Kaufpreis für dein Feld behalten hast? 4 Du hättest das Grundstück doch behalten können! Und was du mit dem Kaufpreis machst, war allein deine Sache. Was hat denn dein Herz bewegt, so zu handeln? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott. 5 Als Hananias diese Worte hörte, fiel er um und hauchte sein Leben aus. Und es entstand große Furcht bei allen, die davon hörten.
Aus der Traum.
O je, das war’s dann wohl mit „früher war alles besser“. Beim Geld hört die Freundschaft eben auf. Die Brieftasche ist dicker als Blut ist dicker als Wasser. Da hilft auch die Taufe nicht, wir Menschen bleiben doch die Alten. Schon damals war es wohl so, dass es Menschen gab, Christenmenschen gar, die gerne teilhaben wollten an Gottes neuer Welt; die gerne hoffen wollten, dass Jesus die Verlorenen findet, den Blinden Licht & den Lahmen Beine macht – & sich dann doch lieber selbst absichern; welche, die gerne Staatshilfen kassieren, aber keine Mieten zahlen & Kündigungen schreiben wollen. Tauf mich, aber mach mich nicht nass. Der Weg von Jesus war gut, ja, aber… ich kann das nicht; der Weg von Jesus war gut, aber … er ist doch der eine, der alles für alle gegeben hat.
Nachfolge
„Folge mir nach“, hat Jesus auch zu Reichen gesagt. Und manche haben in dieser Nachfolge erlebt, dass Geld allein nicht glücklich macht. Manche hatten erlebt, dass Geld allein einsam macht. Und dann hat Jesus sie einfach eingeladen in seine Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, wo alle füreinander einstehen, macht reich in einer Weise, wie Geld es nie kann. Aber Jesus wusste auch, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher in Gottes Reich. Und Petrus wusste, dass niemand gezwungen werden kann, alles zu geben. Das sagt er Hananias: „Du hättest das Grundstück doch behalten können! Und was du mit dem Kaufpreis machst, war allein deine Sache. Was hat denn dein Herz bewegt, so zu handeln?“ Es geht ums Herz, unser Innerstes, das zerreißen kann, wenn jemand den Spagat versucht, alles zu geben, aber nicht loslassen kann. „Du kannst nicht zwei Herren dienen – Gott & dem Geld“, wusste Jesus. Aber das wir mit Geld Freunde & Freude schaffen & Gutes tun können, wenn wir uns nicht davon gefangen nehmen lassen.
Ausgleichen
Die Jesusleute in Jerusalem haben nicht die „Urgemeinde“ gegründet, die zum „Urkommunismus“ aufgerufen hat. Es gab keine Zwangskollektivierung. Aber es gab sehr wohl Menschen in Not. Und es gab welche, die die Möglichkeit hatten, die Not zu lindern. Es gab welche, die solidarisch & liebevoll gehandelt haben & das Glück der Gemeinschaft erlebt haben. Sie haben sich von der Macht des Geldes befreit & das Glück erlebt, das es für Geld nie geben kann.
Geld gut ausgeben
Jetzt wird Geld gedruckt. Konjunkturpakete werden geschnürt & verteilt. Was wollen wir mit dem Geld machen? Wir können uns verführen lassen von der organisierten Unzufriedenheit des Konsumierens. Wir können einkaufen, weil wir es können (nicht, weil wir es brauchen). Oder wir können beim Ausgeben darüber nachdenken, dass gerade wieder der Milchpreis gesunken ist, weil der Weltmarkt den Preis bestimmt. Wir können daran denken, dass Kinderarbeit wieder zunehmen wird, weil die Eltern allein nicht genug verdienen. Wir müssen beim Ausgeben darauf achten, dass auch zukünftige Generationen & Menschen in den armen Ländern Luft zum Atem, Wasser zum Trinken & das Glück des täglichen Brots erleben. Wir können aufwachen & den alten Traum leben, in Herz & Seele einig das Leben in Würde zu achten, das Leben auf diesem Planeten zu bewahren. Amen.
Gottesdienst im Grünen

Predigt für Pfingsten
Geistreiche Zusammenarbeit Predigt zu Pfingsten 2020 in Demern
im Dialog mit Worten aus dem 4. Buch Mose (11,11-25)
Elternalltag
Das könnte eine Szene aus dem Corona-Alltag mehrfach belasteter Eltern sein: den ganzen Tag hat Herr Jott, Hausmann & Vater einer vielköpfigen Kinderschar, Streit gehabt mit den lieben Kleinen. Da gab es Ärger mit den Nachbarskindern – keine wilde Schlägerei, wie sonst. Die Kinder hielten sich an die Abstandsregeln & gingen mit Stöckern aufeinander los; es flogen auch Steine. Allerlei ging zu Bruch. Da mussten Pflaster geklebt werden, Beulen gekühlt, die Versicherung musste benachrichtigt werden. Den Nachbarn ist die Familie J. mit ihren vielen Kindern sowieso ein Dorn im Auge. Dass die immer ihre Freiheit so hochhalten! Und Herr J. als Hausmann – ist der nicht eigentlich ne faule Socke? Das bisschen Haushalt… - aber die Frau muss ja unbedingt diese Führungsposition einnehmen, mal eben die Welt retten… So sehr Herr J. sich mit seinem Alltag plagt, nach außen hin, vertritt er die Familie voller Stolz: die eigensinnigen Kinder & die großartige Frau, vielfache Mutter & Leiterin des Weltkonzerns. Das sollen die Nachbarn ruhig wissen: diese Frau hat sich uns (!) ausgesucht! Das macht uns besonders, obwohl wir auch nur kleine Leute sind. So ist sie, Frau Jott: sie hat eine Schwäche für die kleinen Leute, die Armen, die Schwachen.
Meistens steht Herr J. voll hinter ihr, hält ihr den Rücken frei, regelt den Alltag mit den Kindern & den Nachbarn, freundlich & verbindlich. Aber manchmal kommt eins zum andern. Und dann reicht es. Herr J. hat keine Lust mehr, verständnisvoll zu sein & auszugleichen. Die Kinder erscheinen ihm undankbar, machen ihre Aufgaben nicht, meckern über das Essen & beschweren sich wieder & wieder, dass sie wegziehen mussten aus Ägypten, von den Fleischtöpfen. Im Nachhinein fanden sie das Leben bei Pharao gar nicht so schlecht wie es wirklich war, obwohl sie ja als Migrant_innen nur geduldet waren. Aber von Ferne ist das Land der Sklaverei das Paradies (kann das mal jemand auf Rumänisch übersetzen für die Werksarbeiter_innen?) & der Alltag, die Wüste der Wirklichkeit, ist furchtbar öde.
Endlich kommt Frau J. nach Hause – umgeben von einer Wolke des Erfolgs. Heute hat sie mal wieder die Welt regiert…, das lässt richtig hoffen. Dass irreführende Tweets jetzt gekennzeichnet werden, das Klima Verschnaufpause hat & die Menschen vielleicht ja doch merken, dass ein Gesundheitssystem, das gut funktioniert, andere Gewinne bringt als nur finanzielle. Und auch im Kleinen gab wieder solche Momente, wo sich Liebe ausbreitet, Vergebung möglich wird. Frau J. blickt positiv in die Zukunft.
Und die Familie wird sie auch noch hinkriegen. Die haben es nicht leicht, das weiß Frau J.: immer sollen sie Vorbilder sein. Alle Welt soll sehen, wessen Kinder es sind. Frei sollen sie sein & gerecht, emanzipiert, kreativ, freundlich – ganz die Mutter eben. Nur… es klappt nicht so mit der Erziehung. Gleichzeitig die Welt & die Familie ordentlich leiten ohne dabei Freiheitsrechte einzuschränken – das ist selbst für Jott eine riesige Herausforderung. Und tatsächlich: der Haussegen hängt mal wieder schief. Der Göttergatte ist gereizt. Wie er seinem Ärger Luft macht, erzählt das 4. Buch Mose:
Problemanzeige
„Mose sprach zu Gott: Warum handelst du schlecht an deinem Mitarbeiter? Warum finde ich keine Unterstützung in deinen Augen, dass du mir die Last dieses ganzen Volkes aufbürdest? Bin ich denn mit diesem Volk schwanger gewesen? Habe ich es geboren, dass du zu mir sprichst: Trag es an deiner Brust wie eine Amme den Säugling trägt, in das Land, das ich seinen Müttern & Vätern versprochen habe? Ich kann dieses ganze Volk nicht allein tragen, es ist zu schwer für mich. Wenn du so an mir handeln willst, töte mich doch! Töte mich, wenn ich in deinen Augen Zuwendung finde! Dann muss ich mein Elend nicht mehr sehen. - Da sprach Gott zu Mose: Sammle mir siebzig von den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste sind im Volk & seine Obleute; bring sie zum Zelt der Begegnung, dort sollen sie sich zu dir stellen. Und ich komme herab, und ich rede dort mit dir & ich will etwas von dem Geist, der auf dir ist, zurücknehmen & ihn auf sie legen. Sie sollen mit dir die Last des Volkes tragen & du sollt sie nicht allein tragen. - Da ging Mose hinaus & sagte die Worte Gottes zum Volk. Und er sammelte siebzig von den Ältesten Israels & stellte sie rings um das Zelt. Und Gott kam herab und sprach zu ihnen. Und Gott nahm von dem Geist, der auf Mose war, und gab ihn den siebzig Ältesten. Und es geschah, als der Geist auf ihnen ruhte, da redeten sie profetisch & hörten nicht mehr damit auf.“
Teamlösung
Frau J. blickt zuversichtlich in die Zukunft. Und sie tut etwas, um diese Hoffnung zu begründen. Gott gibt den Geist. Auf viele Menschen legt Gott den Geist. Offenbar nimmt sie sich zu Herzen, was Mose beklagt. Es stimmt ja, die Großfamilie mit den hohen Ansprüchen an Freiheit, Gerechtigkeit & Frieden, ist ihr Baby. Es stimmt ja, dass einer allein überfordert ist, so ein Projekt umzusetzen. Gottes Geist wirkt am besten in der Vielfalt. Die Last des Lebens lässt sich besser auf viele Schultern verteilen. Die Lösungen für die Probleme der Welt, finden sich am Ehesten, wenn alle ihren Geist benutzen, statt geistlose Parolen nachzuplappern.
Wie bei einem alten Ehepaar, erzählt die Bibel, ist es manchmal mit Gott & den Menschen, den Kindern Gottes. Da kann man noch so vertraut miteinander sein – gleichzeitig kann man sich auch fremd werden; so auf die eigenen Aufgaben konzentriert, dass die Aufmerksamkeit für den anderen /die andere verloren geht. Und dann hilft reden. Zu sagen: „Hey, ich brauch mal Unterstützung. Ich schaff es nicht allein. Grad jetzt wird mir alles zu viel.“ Auch wenn Mose erstmal seinen Gefühlen Luft macht, gibt es am Ende doch eine vernünftige Lösung. Und auch wenn es mal Streit gibt, können wir auch für unsere zwischenmenschliche Erfahrung von Gott lernen: Liebe hält solchen Streit aus; die Liebe findet Lösungen. Da sind zwei, die sich aushalten, die sich gegenseitig stärken, die zusammen wachsen. Und ihre Liebe strahlt aus.
Mose & die Kinder Israels wissen ja, dass es die Liebe Gottes ist, die sie besonders macht: Gott hat sie gewählt. So wählen wir, mit wem wir durchs Leben gehen. Die Liebe verbindet uns – sei es in der Zweisamkeit, in der Familie oder im großen gesellschaftlichen Zusammenhang. Auch wenn in diesen Wochen immer wieder Gefühle hochkochen; das Gefühl, vernachlässigt oder benachteiligt zu werden, zum Protest wird – viele Formen der liebevollen Zuwendung breiten sich ebenfalls in diesen Wochen aus, in denen wir wie die Kinder Israels Wüstenerfahrungen machen.
Solidarität – die Zärtlichkeit der Völker lernen
Unter diesen Bedingungen Kinder großzuziehen, ist eine Kunst für sich. Die Notwendigkeit von Abstand mit der Notwendigkeit von Kontakt auszubalancieren, braucht viel Liebe. Ich lasse dich nicht allein damit, sagt Gott. Das hilft, um auch die Nöte anderer Menschenkinder zu sehen – Nöte, die uns allein über den Kopf wachsen – von der Angst um den Arbeitsplatz über moderne Sklaverei bis zur Zerstörung der Lebensgrundlagen durch Ausplünderung de Planeten.
Gott & Menschen wirken zusammen wie Mose & Frau Jott: er ruft die Ältesten zusammen, sie gibt den Geist dazu. Das hört nicht mit siebzig auf. Davon erzählt die Bibel an anderer Stelle: wie ein paar Frauen & Männer, die sich von Jesus begeistern ließen, anderen davon erzählen, sie anstecken mit ihrer Begeisterung für Solidarität & Freiheit. Und die, die mitmachen & von Gottes Geist bewegt werden, übernehmen Verantwortung. Dieser Geist der Liebe, der Zuwendung, der Offenheit fließt über & über. Und das ist gut. denn geistreiches Handeln wird überall gebraucht. Frau J. gibt diesen Geist in Fülle. Mose ist begeistert. „Ach Jott“, seufzt er, „du traust uns ganz schön was zu.“ „So bin ich eben“, sagt sie, „ich kann nicht anders, als zu lieben.“ Und er sagt: „Ja. Ich sage nochmal Ja zu diesem Weg mit dir.“ Amen.
Pfingstgottesdienste

PREDIGT für den 10. Mai
Und jetzt alle! Predigt für den Sonntag Kantate, 10. Mai 2020
im Dialog mit Worten aus dem 2. Buch der Chronik (5, 2-5.12-14)
Einstimmung
Kantate heißt: Singt! Singen sollen wir in einer Zeit, in der wir nicht singen sollen. Laut werden sollen wir in einer Zeit, in der wir stillhalten sollen. Immer mehr haben die Nase voll davon: Abstand halten, Mund & Nase bedecken, zuhause bleiben. Inzwischen erhebt sich ein vielstimmiger Chor – was jetzt richtig wäre; per Video-Konferenz klingen verschiedene Stimmen zusammen. Aber ob das nun ein Wohlklang wird, vielstimmige Harmonie oder nur der Auftakt zum großen Katzenjammer – wir wissen es nicht.
Die Welt ist Klang
Wenn viele die Stimmen erheben, wird es nicht immer schön. Manchmal kommt ein elendes Gegröle dabei heraus. Aber auch das kann die Herzen bewegen. Deshalb singen wir ja: weil es uns bewegt, unsere Zellen in Schwingung versetzt; weil wir einstimmen in den großen Gesang, berührt von den Tönen Gottes, die alles entstehen ließen & weiter werden lassen. Vom Urknall an. Durch Gottes Wort. Die Welt ist Klang. Die Welt ist immernoch im Werden. Und jede Stimme zählt. Also stimmt ein! Singt mit.
Stimmung
Zu anderen Zeiten, als noch alles normal war, trafen Menschen mit & ohne Masken zusammen, kamen in Stimmung, kamen sich nah: im Rheinland war Karneval, im Himmel ist Jahrmarkt, in Jerusalem wird der Tempel eingeweiht. Ja, das waren ganz andere Zeiten. Und die, die sich davon erzählen, haben noch die Trümmer im Kopf, zu denen Jerusalem wurde. Aber eben auch dieses Fest ohne eine Spur von Angst & Tod. Die Stimmung von damals nimmt die Chronik auf, Geschichten aus Israel aus anderen Zeiten in zwei Bänden. Diese Bücher im hebräischen Teil der Bibel stimmen ein auf die Zeit, wenn es wieder zurückgeht zur Normalität, nach Jerusalem.
Und jetzt alle!
Im zweiten Buch der Chronik (Kapitel 5) wird erzählt: 2 Salomo versammelte die Ältesten Israels und alle Stammesoberhäupter, die Hauptverantwortlichen in den Familien der Kinder Israels in Jerusalem, um den Schrein des Bundes Gottes aus der Stadt Davids, aus Zion, heraufzubringen. 3 Alle Männer und Frauen versammelten sich im siebten Monat zum Fest beim König. 4 Alle Ältesten Israels kamen, und die Leviten trugen den Schrein. 5 Und sie brachten den Schrein und das Zelt der Begegnung und alle heiligen Geräte, die in dem Zelt waren, hinauf; die Priester und die Leviten. (…) 12 Und die musizierenden Leviten allesamt – Asaf, Heman und Jedutun und ihre Nachkommen und Geschwister, gekleidet in Leinen – standen mit Zimbeln, Harfen und Lauten östlich vom Altar, und mit ihnen hundertzwanzig Priester, die Trompeten bliesen. 13 Und als sie einmütig die Trompeten spielten und sangen, hörte es sich an wie eine einzige Stimme, die Gott lobte und dankte. Sie erhoben die Stimme zu den Trompeten, Zimbeln und Saiteninstrumenten, um dieses Loblied für Gott zu singen - „Denn Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit.“ – da erfüllte eine Wolke das Haus, das Haus Gottes, 14 sodass die Priester nicht zum Dienst antreten konnten wegen der Wolke, denn die Gegenwart des Ewigen erfüllte das Haus Gottes.
Einstimmig
Die Bücher der Chronik sind das große Weißt-Du-Noch? der Kinder Israels in der Fremde. Als Fremde, die sich selbst fremd geworden sind, leben sie im Exil. Aber sie haben noch die Lieder, alte & neue Lieder, die sie verbinden. Die, denen alles fremd geworden ist, können sich erinnern – nicht nur in Gedanken, nicht nur durch Worte. Sie können innerlich erleben, wie es klingt, wie es schwingt, wie es sich anfühlt. Sie können sich einstimmen auf die Hoffnung, dass sie aus den Trümmern der verlorenen Heimat ein Zuhause bauen können für viele. Vielstimmig ist die Erinnerung. Vielstimmig ist die Hoffnung. Eingestimmt auf Lob & Dank klingen die vielen Stimmen zusammen: Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit. Das ist die Stimmung, wo die Vielheit in ihrer Ganzheit zur Einheit wird. Mit Pauken & Trompeten, Gitarre & Gesang erleben die kleinen Leute das große Miteinander, entwickeln die Menschen Mitgefühl, sind von Gottes Barmherzigkeit bewegt. Und dann wird es wieder so schön, wie es früher niemals war. Dichtung & Wahrheit kommen sich nah & bleiben doch ein Stück voneinander entfernt.
Eintönig
Katzenjammer: Als alles verloren war – Heimat & Privilegien – war das Elend groß. Sie hängten ihre Harfen in die Weiden & weinten. Ein Psalm aus Babylon erzählt davon. Die Bibel erzählt aber auch davon, dass Sowas von Sowas kommt. Die Stadtgesellschaft war aus der Balance geraten, Jerusalem war instabil geworden. Wenn die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer werden, entstehen Risse, Spaltungen. Die Trümmer am Ende hatten darin ihren Anfang. Da sage jetzt keiner, dass der Bau von Autobahnen oder Abwrackprämien die Risse kitten. Nur auf Pump baut solcher Wohlstand, hat den Krieg schon eingepreist und pflegt die Illusion, dass andere dafür bezahlen würden. 75 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs dürfen wir nicht vergessen, dass der Zusammenbruch nicht erst 1945 stattfand, sondern früher: ‘33 oder früher. Die Musik zu dieser Katastrophe mag euphorisch geklungen haben, baute aber auf einem eintönigen Konzept von Selbsttäuschung & Fremdenhass.
Auferstanden aus Ruinen
Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit. Die Geschichte, die da erzählt wird, ist schöner als die Wirklichkeit. Das geschieht gar nicht so selten. Und wenn die Erzählung zu weit von der Wahrheit abweicht, gibt es Risse, Spaltungen. Und wenn es so weiter geht mit falschen Wahrheiten, sitzen am Ende wieder Menschen in Trümmern. Das geschieht gar nicht so selten. Aber die geschönte Geschichte, die in der biblischen Chronik erzählt wird, sagt etwas weiter, was Risse schließen kann, Spaltungen überwinden hilft: Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit. Alle stimmen ein, wird erzählt. Stellt euch das vor: wenn alle einstimmen, alle mitschwingen in dieser Gegenwart Gottes, die wie eine Wolke das Haus erfüllt. Alle singen mit, erzählt die Chronik. Keine Priester stehen zwischen den Leuten & Gott. Gott wirkt in allen. In diesem Zusammenwirken können viele kleine Leute an vielen kleinen & großen Orten aus den Ruinen von Hassreden & schrägen Tönen die Erde als Zuhause für alle aufbauen. Hört doch! Singt mit!
Die Hütte Gottes bei den Menschen
An den Ufern Babylons, saßen sie & weinten… nicht nur. Sie fingen auch an zu singen: Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit. Sie stimmten sich ein auf die Barmherzigkeit. Sie fingen an mitzuschwingen in Freundlichkeit, Wohlwollen, Zuwendung. Darin ist Gott gegenwärtig, wie die Wolke in der Erzählung der Chronik im Tempel. Ihr seid ein Tempel Gottes, schreibt an anderer Stelle der Bibel Paulus. Gott will bei euch wohnen. In einer Zeit, als vom Tempel nur Trümmer geblieben waren, haben Menschen in der Fremde erlebt, wie Gott in ihnen zuhause ist – ewig, immer & überall. Sie haben davon gesungen, erzählt, Bücher geschrieben. Gott braucht kein Haus, aber Menschen, in denen er wohnen kann; Menschen, die sich einstimmen lassen auf die Barmherzigkeit, die mitschwingen in Freundlichkeit. Gott wohnt in Worten der Zuwendung, die wirklich werden. - Noch ist nicht alles verloren: die Schäden, die Menschen einander & der ganzen Erde zufügen, die Klima-Krise, die Flüchtlingskrise, können heilen. Das Brot kann geteilt werden, die Not gelindert. Bis alle mitsingen: Gott ist gut, ewig ist seine Barmherzigkeit.
ANKÜNDIGUNG: Gottesdienst im Freien/PREDIGT für den 3.5.

Dranbleiben Predigt für den Sonntag Jubilate, 3. Mai 2020
im Dialog mit Worten aus dem Evangelium nach Johannes (15, 1-8)
Schutzschirm
In biblischen Zeiten gab es Katastrophen von biblischem Ausmaß. So sagt man doch. Der Hunger, der die Welt auch noch treffen könnte infolge der Corona-Infektionen & des Klimawandels, hat ein solches Ausmaß, warnte kürzlich ein Sprecher des Welternährungsprogramms. In biblischen Zeiten gab es keine staatlichen Rettungsschirme. Auch da, wo die Not in unserer Zeit besonders hart zuschlägt, fehlt ein schützender Staat. Nichtregierungsorganisationen geben ihr Bestes. So war es auch in den biblischen Zeiten: Menschen organisieren sich & achten aufeinander, auf die Schwächeren. Sie könnten selbst bald zu den Schwächeren gehören. Zerbrechlich ist das Leben. Hilfe für Menschen in Not ist tief verankert in den Erzählungen von Gott. Regeln für ein stabiles Zusammenleben wurden als Gottes Gebote (an)erkannt. Im Grunde sind die Regeln einfach: Es ist genug für alle da. Nimm (nur!), soviel du brauchst. Liebe deine Nächsten wie dich selbst. Im Anerkennen der Not & im Vertrauen auf Gott haben Menschen aus solchen Regeln Schutzschirme gebaut.
Entweder – oder
In der Zeit, in der die Gemeinde um Johannes aufgeschrieben hat, was sie von Jesus gehört hatten, lag der Krieg schon eine Weile zurück. Die römischen Truppen hatten gesiegt, den jüdischen Aufstand zerschlagen. Aber wer sich zu einem Auferstandenen bekannte, brachte nicht nur sich selbst in Gefahr. In den Gemeinden, den sozialen Sicherungssystemen jener Zeit, wurden die Jesus-Leute vor die Entscheidung gestellt: Entweder, du sagst dich los vom Auferstandenen, oder wir sagen uns los von dir. - Auf diese Not antwortet das Johannes-Evangelium. In dieser Not will Johannes Mut machen. Er erinnert sich & die anderen an das, was Jesus gesagt hat:
Dranbleiben
15,1 Ich bin der wahre Weinstock und Gott ist mein Gärtner. 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg, und jede, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 3 Ihr seid schon rein durch die Lehre, die ich euch gesagt habe. 4 Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie eine Rebe keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so könnt ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht bei mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Die in mir bleiben und ich in ihnen, die bringen viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht bei mir bleibt, ist wie eine Rebe, die hinausgeworfen wurde, vertrocknet und gesammelt wird, ins Feuer geworfen wird und verbrennt. 7 Wenn ihr bei mir bleibt und meine Worte in euch bleiben – bittet, was ihr wollt und es wird euch geschehen. 8 Dadurch erstrahlt Gottes Klarheit, damit ihr viel Frucht bringt und meine Jünger_innen seid.
Zerbrechlich
Trauben wachsen nicht aus eigener Kraft. Sie brauchen Sonne & Regen im richtigen Maß, guten Boden & sehr viel Pflege – der Weinstock braucht Erde, Wasser, Luft, Sonne & eine_n Gärtner_in. Ohne Weinstock wird nichts aus den Reben. Das weiß jedes Kind. Und Winzer_innen wissen: Es ist wichtig, dass es den Reben gut geht, jeder einzelnen; denn wenn das Gefüge kaputt ist, ist alles wertlos, dann gibt es keinen neuen Wein. – Eine Zeitlang können wir das vergessen: dass es uns auf Dauer nicht gut geht, wenn es den anderen Teilen des Gefüges nicht gut geht. Aber dann bekommen wir es zu spüren. Die Trockenheit erinnert uns an die Zerbrechlichkeit des Lebens; wir erleben, wie wenig krisensicher eine Wirtschaft ist, die immer nur danach strebt, billig zu sein; selbst grundlegende Bedürfnisse wie Bildung & Gemeinschaft gibt es jetzt nur eingeschränkt, wenn im Gefüge etwas kaputt geht. Der Weinstock kommt vielleicht durch, das Leben bleibt im Wandel - aber was wird aus den Reben? Was wird aus uns?
Bewahren und erneuern
Der Handwerker Jesus, erzählt immer wieder Geschichten aus der Landwirtschaft: von Weizen & Unkraut, vom Säen & Ernten, von Lilien & Senf - vom Wachstum erzählt Jesus. Er weiß von den geheimnisvollen Möglichkeiten der Natur im kleinsten Samenkorn. Er weiß von den Menschenmöglichkeiten, dieses Wachstum zu gestalten & zu kultivieren. Er weiß von Freiräumen des Lebens, die da entstehen, Rettungsschirme & Schutzräume auch für andere. Und Jesus warnt davor, in diesem Miteinander von Natur & Kultur die Zusammenhänge des Lebens zu zerstören. Wie Weingärtner – wie Gott in diesem Bild – dürfen Menschen schneiden & ziehen; aber nicht überziehen, sich & andere nicht abschneiden von den Kreisläufen das Lebens. Es geht um die Balance von Bewährten & Neuem. Es geht um ein gesundes Wachstum. Bei Jesus sind diese gewachsenen Lebenszusammenhänge Bilder für das Reich Gottes.
Grenzen des Wachstums
„Die bessere Welt kriegen Sie nicht zum Nulltarif“, hat der Wachstumskritiker Nico Paech vergangene Woche in einem Interview festgestellt. Wie Jesu Jünger_innen, die in der zweiten oder dritten Generation in Gefahr sind, auszubrechen aus der Gemeinschaft, die für das Reich Gottes aufsteht, stehen auch wir heute in gesellschaftlichen Konflikten. Wie die frühen Christ_innen müssen wir uns fragen: Was soll aus uns werden? Wie wollen wir leben? An welchen Werten orientieren wir uns? Die aktuelle Unterbrechung des gewohnten Lebens stellt diese Fragen deutlich. Werden unsere Antworten lebensbejahend & lebensbewahrend sein? Nico Paech kommt in seinen Antworten wie Jesus zu den Chancen einer Landwirtschaft, von der Balance von Natur & menschlicher Arbeit. Paech kritisiert in dem Zusammenhang den „Luxus einer quasi Sklavenhalterwirtschaft“ & stellt fest: „Unser Wohlstand resultiert nicht aus eigener Arbeit, sondern technologisch verstärkter Plünderung, bedürfte also einer Korrektur.“ Eine Zeitlang konnten wir darüber hinwegsehen, jetzt erleben wir hautnah, wie zerbrechlich diese Normalität ist.
Fleischtöpfe
„Bleibt bei mir!“ Immer wieder wirbt Jesus für das Zusammenbleiben. Jesus weiß von den Fliehkräften, von den Versuchungen von Brot & Spielen, von der Attraktivität der Fleischtöpfe Ägyptens, die schon Mose herausforderten – Verlockungen, die Menschen voneinander trennen. Aber Jesus weiß auch von den anderen Kräften, verwurzelt bei Gott. In Worten & Taten hat Jesus gezeigt, wie & wo Gottes Reich - eine bessere Welt - anfängt zu wachsen: da war Brot genug für alle; da war Wein in Fülle für das Fest des Lebens. Jesus hat mit dem begonnen, was der Wachstumskritiker Paech eine „sozial verträgliche Transformation“ nennt. Kannst du dich darauf einlassen? Kannst du dich selbst als Teil eines Lebenszusammenhangs wahrnehmen, der weit über deinen Horizont hinaus wirkt? Bist du bereit, etwas in deinem Alltag dauerhaft anders zu machen & eine neue Qualität des Lebens zu entdecken?
Viel Frucht
Jesus wirbt für ein Leben, das die Bedürfnisse der anderen ebenso achtet wie die eigenen. Liebe deine Nächsten wie dich selbst. Die Menschen in der Gemeinde um Johannes, der das Evangelium schreibt, kennen diese Maxime. Vielleicht macht sie ihnen auch Angst, so wie in unserer Zeit viele Leute Angst kriegen, dass ihnen etwas weggenommen wird von ihren Möglichkeiten, von der Freiheit, von den Dingen, die das Leben schön machen. Den Menschen in ihrer Angst will Johannes Mut machen, indem er von Jesus erzählt; von der Kraft, die seine Lehre entwickeln kann, wenn sie im Alltag gelebt wird: in der Zuwendung zu anderen, in Bildung & Pflege; in einem Wirtschaftssystem, das nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, sondern auf ein Leben in Würde für alle. Wie süß schmecken gemeinsame Stunden mit anderen Menschen, wo ich nicht mit meiner goldenen Armbanduhr oder meinen Auto protzen muss! Wie nahrhaft ist die Zeit, die andere mir schenken; wenn sie mir zuhören oder von sich erzählen! Wie belebend ist das Miteinander von Natur & Kulturlandschaft! Das sind die Früchte, die am Weinstock wachsen. Wir müssen uns nicht einmal dafür anstrengen, erinnert Johannes. Vielleicht müssen wir etwas sein lassen & erkennen: alles, was wir brauchen, ist da, wächst & verbindet uns - mit-einander & mit Gott. Alles ist da: der Weinstock mit den Reben, Gott als Gärtner_in, Himmel & Erde, Miteinander bringen wir viel Frucht.
PREDIGT 26. April
Für die Gerechtigkeit leben Predigt am 26. 4. 2020
im Dialog mit Worten auf dem 1. Brief des Petrus (2,21-25)
Hirten ohne Schafe
Der Spott war nicht zu überhören, als vor wenigen Wochen ein Satiriker verkündete, dass die Priester jetzt in leeren Kirchen Gottesdienste feiern. Jetzt erst? Ist das nicht sowieso normal? – Auch ohne Spott werde ich immer wieder gefragt, was denn jetzt dagegen spricht, mit den paar Leuten in der Kirche zu sitzen – Platz, um Abstand zu halten, gäbe es doch genug. Und von Christ_innen, die Unterordnung im Grunde zu ihrem Programm zählen (man soll sich der Tradition unterordnen, Formen, Lehre und Moral vergangener Zeiten pflegen) wird „der Kirche“ eine unangemessene Unterwerfung vorgeworfen. Die Hirten (auf latein: pastores) halten still & die Kirchen bleiben zu. Diese Kirche finden manche unglaubwürdig.
Schafe ohne Hirten
Gerade jetzt bräuchten wir doch welche, die uns auf die fette Weide der Normalität führen. Aber nein, gerade mal das magere Feld vor dem Haus darf abgegrast werden. Klare Ansagen gibt es immer nur für zwei oder vier Wochen. Manche sehnen sich danach, dass andere für sie entscheiden. Viele irren umher wie Schafe ohne Hirten & ahnen langsam, dass die fetten Jahre vorbei sind. Verwirrend ist diese neue Situation. Das Ende der Sicherheit. Sollte das nicht die Stunde der Kirchen sein, die ihrer ewigen Wahrheiten sicher sind? Aber selbst zu Ostern wurde ja allenfalls unter der Hand weitergegeben & weiter gesagt, was hoffen lässt. Und zwei Wochen nach Ostern sollen wir im Gottesdienst den Text von einem lesen, der Ostern offenbar verpasst hat. Als wäre es nicht schwer genug, kommt die Kirche jetzt mit einer Einladung zum Leiden:
Der gute Hirte
„…weil auch Christus für euch gelitten hat. Euch hat er ein Muster hinterlassen, damit ihr seinen Fußstapfen folgt. Der keinen Fehltritt getan hat & in dessen Mund sich kein Betrug fand; der geschmäht wurde, aber selbst nicht schmähte; der litt, drohte nicht & überließ es Gott, gerecht zu richten. Der die Verfehlungen an uns an sich selbst trug, trug sie an seinem Körper, bis ans Holz (des Kreuzes), damit wir - für die Verfehlungen gestorben - für die Gerechtigkeit leben. Durch seine Striemen seid ihr geheilt. Denn ihr wart wie verirrte Schafe, aber jetzt habt ihr euch dem Hirten zugewandt, der euer Leben hütet.“ (1. Petrusbrief, 2, 21-25)
Nachfolge
Jesus nachfolgen. Das ist kein Sonntagsspaziergang. Denn Jesus hatte Mitleid mit Menschen, die wie Schafe ohne Hirten waren, die kaum mehr zu knabbern hatten als die Wegränder. Und Jesus hat sich mit den Mächtigen angelegt. Er hat die Machtfrage gestellt, indem er sich unter anderem für eine andere Gesundheitsversorgung & Ernährungspolitik eingesetzt hat. Die Doppelmoral seiner Zeitgenossen hat er angeprangert. Er hat klar geredet & gehandelt & die Leute wunderten sich, was möglich ist. Das führte zu Konflikten & schließlich ins Leiden. Das ist etwas, was gerade viele Menschen erschreckt: dass wir wie Lemminge einem Weg folgen, der ins Elend führen könnte, in Arbeitslosigkeit & vielleicht sogar Hunger. Es ist ja nicht nur das Corona-Virus, das die Welt verändert; auch das Klima haben wir verändert & müssen feststellen, dass Wälder & Moore brennen. Was kommt da noch auf uns zu? Was müssen wir noch erleiden?
Irrwege
Was müssen wir noch erleiden? Das haben sich vor knapp zweitausend Jahren die Menschen gefragt, die diesen Brief im Namen des Petrus bekommen haben: Es waren Sklav_innen. Sie mussten am eigenen Leibe Willkür erleiden. Menschenrechte wurden ihnen nicht zugestanden. Das war damals so. Und das erleben auch heute viele Menschen. Ihre Arbeitskraft wird ausgebeutet, sie sind in Strukturen des Unrechts gefangen. Schreibt Petrus denen wirklich „Ihr Skla-v_innen, ordnet euch unter & erweist den Herr_innen uneingeschränkt Respekt – nicht nur den guten & freundlichen, sondern auch denen, die sich niederträchtig verhalten. Denn das ist Gnade, wenn jemand um seines Gewissens willen vor Gott das Übel erträgt & Unrecht erleidet. In dieses Leben seid ihr gerufen, weil auch Christus für euch gelitten hat“? (2, 18) Ja. Ja, aber…
Umwege
Petrus schreibt in einer Zeit, in der Christ_innen verfolgt werden. Er schreibt mit dem Ziel, Mut zu machen & Leben zu retten. Um des Lebens willen, sollen die Verfolgten sich unterordnen. Um des Lebens willen sollen auch wir Einschränkungen hinnehmen, obwohl wir doch in Freiheit & Würde leben. Petrus aber erinnert in einer zweiten Ebene seines Briefes an Gottes Versprechen, die Welt neu zu ordnen, sodass ausgeglichene Lebensverhältnisse entstehen. Auch darum geht es ja in unserer Zeit: dass nicht die einen auf Kosten der anderen leben.
Auswege
Versteckt in der scheinbaren Akzeptanz für Sklaverei & Willkürherrschaft finden sich Zitate aus dem Jesaja-Buch (Jes 53), die einen beschreiben, der „kein Unrecht getan hat & in dessen Mund kein Betrug war, er hat unsere Krankheit getragen & er war durchbohrt aufgrund unserer Irrwege… durch seine Wunden sind wir geheilt.“ Dieser Mensch, der für Gottes Gerechtigkeit einsteht ist bei Jesaja nicht Vorbild für kritiklose Unterordnung unter Willkürherrschaft. Gott verspricht dort: „Siehe, der Mensch in meinem Dienst wird Erfolg haben, wird erhöht & erhaben sein; wie sich viele entsetzten, weil er so entstellt & kaum noch als Mensch zu erkennen war…, so wird er viele Völker in Erstaunen versetzen.“
Durchhalten
Diesen roten Faden einer neuen Ordnung der Würde für alle statt des unbedingten Respekts selbst für niederträchtige Menschenhändler nimmt der 1. Petrusbrief aus dem Jesajabuch auf. Sein Appell an die der Willkür unterworfenen Sklav_innen, an die Christ_innen, die staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren, lautet in diesem Sinne nicht: Nehmt es hin! Sondern: haltet durch, verliert nicht das Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes! Folgt den Fußstapfen dieses Hirten, dann werdet ihr nicht mehr umherirren, sondern zu einer Herde, in der alle alle behüten. Heute erleben wir keine staatliche Verfolgung, wenn Gottesdienste nur eingeschränkt gefeiert werden können. Das Unterordnen & Mittragen von Maßnahmen, die die Freiheitsrechte & den Wohlstand schmälern, haben vielmehr im Blick, die Würde & das Leben aller zu bewahren. Wobei „alle“ wirklich alle sind, nicht nur alle mit deutschem Pass, alle unter sechzig… Der Wohlstand, den viele hier teilen, hat auch eine zweite Ebene. Soll dies eine Ebene der Würde sein, der Solidarität? Oder soll unser Wohlstand auf Ausbeutung & Ausgrenzung beruhen?
Leben für Gerechtigkeit
Das Vorbild Christi eignet sich, das Recht der Stärkeren & die Herrschaft der Gewalt zu beenden. Der Teufelskreis von Gewinnen & Verlieren, von Gewalt & Gegengewalt wird unterbrochen. In dieser Unterbrechung kann etwas verändert werden. In den Fußstapfen Jesu können wir uns auf den Weg machen, hin zu Veränderungen, die eine Zukunft haben, die das Leben in Würde für alle ermöglichen. Die Striemen Jesu können uns daran erinnern, dass wir verhindern sollten, Menschen & der Natur weitere Wunden zuzufügen. Sie können daran erinnern, was alles möglich ist: im Einklang zusammenzuleben. Die Schafe dieses Hirten können eine Herde bilden, in der wir uns gegenseitig behüten, weil wir uns hüten, auf Kosten anderer zu leben.
PREDIGT für den 19. April
Von Neuem Predigt für den 19. 4. 2020 (Quasimodo Geniti)
im Dialog mit Gedanken aus dem Buch des Profeten Jesaja (40, 26 – 31)
Fremde
Für manche hat sich gar nicht so viel geändert in den letzten Wochen. Sie sitzen sowieso lieber auf dem Sofa als ins Theater zu gehen oder sich mit anderen zum Stricken zu treffen. Sie müssen nicht zur Arbeit aus dem Haus & öffentliche Verkehrsmittel haben sie schon lange nicht mehr genutzt (oder nicht nutzen können). Nur beim Einkaufen lässt sich das Neue nicht mehr übersehen: Trennwände aus Plastik, Einkaufswagenpflicht & sogar leere Regale gab es mal wieder. Für viele aber sind die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie massive Einschnitte in den Alltag – & sei es nur der Meter fünfzig mehr, wenn ich mich mit der Nachbarin unterhalte. Fremd ist vielen der Alltag geworden. Manchen nicht zum ersten Mal.
Exil
An den Ufern Babylons saßen sie & weinten. Nicht erst nach dem zweiten Golfkrieg. Nicht erst unter der Diktatur Saddams. Nicht nur die, die mit der täglichen Gewalt eines zerfallenen Staates zurechtkommen müssen, sehnen sich nach einem anderen Zuhause, nach einer Heimat, wo sie ohne Angst wohnen können. Fast zweieinhalbtausend Jahre ist es her, dass der siegreiche Feldherr Nebu-kadnezar die Leute aus Jerusalem verschleppen ließ. Die, die den Krieg überlebt hatten. Fremde waren sie geworden. Sehnen sich nach Zuhause & fragen sich (mit nostalgischem Blick), ob es jemals wieder so schön wird, wie es früher niemals war. Und fragen sich, was eigentlich mit Gott ist.
Warum hast du mich verlassen?
Befremdlich war mir eine Mail, die eine Freundin an möglichst viele weiterleiten sollte, damit alle Welt zu einer bestimmten Zeit zusammen das Corona-Virus aus der Welt meditiert. Ich hätte den Wecker auf halb fünf stellen sollen & stellte mir vor, wie alle Welt morgens um halb fünf aufwacht, das Licht anschaltet (oder die Kaffeemaschine) und von diesem plötzlichen gleichzeitigen Energieverbrauch die Stromversorgung zusammenbricht. „Eine Epidemie wird durch Medizin bekämpft“, sagt der Theologe Magnus Striet, „nicht durch Bittgebete.“ Da stimme ich zu. Und doch glaube ich, dass es hilft, (in großer Not) zu beten, auch wenn es nur Klage ist. Wenn mir die Worte fehlen, kann ich sie bei denen ausleihen, die vor mir großes Leid erfahren haben. Wie Jesus, der am Kreuz einen Psalm betet. In unruhigen Nächten helfen mir Gebete beim Einschlafen. Und in unruhigen Zeiten, weiß der Profet Jesaja, hilft die Hinwendung zu Gott, nicht müde zu werden. Die Kinder Israels, die als Menschen zweiter Klasse im Exil in Babylon leben, erinnert Jesaja daran:
Von Neuem Kraft gewinnen
26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht: Wer hat dies geschaffen? Eine Macht, die ihre Schar vollzählig herausführt, sie ruft alle mit Namen; reich an Macht und stark an Kraft, dass nicht eins von ihnen fehlet. 27 Warum sprichst du so, Jakob, warum redest du so, Israel? „Verborgen vor Gott ist mein Weg, mein Recht entgeht meiner Gottheit.“ 28 Erkennst du es nicht? Hast du es nicht gehört?
Gott, die ewige Gottheit, hat die Enden der Erde erschaffen, ermüdet nicht, ermattet nicht. Gottes Einsicht ist unergründlich. 29 Gott gibt den Müden Kraft, schafft den Ohnmächtigen Stärke. 30 Junge Menschen werden müde und sind erschöpft, Jugendliche straucheln; 31 aber die auf Gott harren, gewinnen neue Kraft, sie steigen auf mit Flügeln wie Adler, sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.
Aufwachen, Kinder!
An den Ufern Babylons saßen sie & taten sich selbst leid: „Mein Recht entgeht meiner Gottheit.“ Sie hatten etwas zu verlieren. Und sie haben es verloren. Aber das war genausowenig eine Strafe für die Kinder Israels wir das Corona-Virus eine Strafe für unsere Zeit ist. Es ist eine Plage: das Virus, der Krieg, die Grenzen, die das Kapital durchlassen aber die Habenichtse aussperren. An den Küsten des Mittelmeeres sitzen sie & weinen, gehören da nicht hin, haben ihre Heimat verloren & keine Zukunft. An den Ufern von Ostsee & Spree, Isar & Main sitzen wir & sorgen uns um die Zukunft, um die Wirtschaft, um die Freiheiten, mühsam erkämpft. Da sitzen wir & fragen uns, wann – oder ob? – es wieder weitergeht, die Größten zu sein, die Stärksten, die Ersten mit unsolidarischen Produktionsweisen, die auf Kosten dem Umwelt gehen, im Waffenhandel vom Tod anderer leben & schließlich die Not so weit treiben, dass sich neuartige Viren auf den Weg machen, unsere Grenzen überwinden & nicht fragen, wer es sich leisten kann, krank zu werden. Es gibt schon Profet_innen, die diese Zusammenhänge benennen. Wie Jesaja rufen sie: Aufwachen, Kinder! Macht die Augen auf, seht hin! Nicht nur auf eure kleine Welt bis zum Gartenzaun, zu nationalen Grenzen, Wirtschafts- & Militärbündnissen. Hebt eure Augen in die Höhe und seht!
Vom Himmel hoch…
„Verborgen vor Gott ist mein Weg“, klagen die Kinder Israels in der Fremde. „Was ist das bloß für eine verrückte Zeit?“, fragen viele. Dass Gott, der gute Gott, noch mitzureden hat, wird bezweifelt. Jesaja sieht es anders. Dieser andere Fremde an Babylons Ufern verlässt sich darauf, dass Gott vom Himmel sieht, wie es den Menschen geht; den Reichen, den Armen, den Tieren, den Pflanzen, den Flüssen, dem Klima. „Wer hat dies geschaffen?“, fragt Jesaja. Er antwortet: „Gott hat die Enden der Erde erschaffen.“ Raum für Freiheit, genug für alle. Hebt mal eure Augen hoch! Seht! Und staunt! Gott liebt diese Geschöpfe – dass ihm auch nicht eines fehlet! Können wir auch so sehen, so lieben? Kann ich meine Augen so hoch heben?
Mit Flügeln wie Adler
Jesaja schlägt vor, die Thermik zu nutzen, die nach oben steigende Luft. Jesaja schlägt vor, sich zu öffnen & tragen zu lassen von dieser Kraft. In den Sprachen der Bibel genügt ein einziges Wort für diese Kraft, die wir im Deutschen mit bewegter Luft, Wind, Atem & Geist zu erfassen versuchen. Ich kann mich vom Geist ergreifen lassen & neue Kraft gewinnen. Es ist nicht meine Kraft. Sie kommt von Gott. Sie kommt von unten & trägt mich nach oben – zu Gott. Dieser Wind in den Flügeln bewegt mich - nicht, um vor Sorgen & Problemen zu fliehen. Vielmehr hilft mir der Geist Gottes, zu sehen, zu hören & so auf dem Boden der Tatsachen wieder laufen zu lernen – laufen & nicht müde werden.
Nicht müde werden
Gott gibt mir Halt in haltlosen Zeiten. In der Bewegung ist Gott bei mir. Und wenn die Welt um mich herum mir fremd wird, finde ich Heimat im Wandel, in der Bewegung in Gott. Gott hat die Enden der Erde erschaffen. Dazwischen gibt Gott mir Raum. Und dir. Und allem Leben um uns. So kann auch ich, so kannst auch du anderen Halt & Heimat werden. Eine Haltung, die die Dichterin Hilde Domin in wenigen Worten beschreibt: „Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten.“
Auf Gott harren
Auf dem Boden der Tatsachen bleiben & mich selbst dem Geist Gottes hinhalten. Ich glaube, dass das ein Weg ist, in dieser Fremden Welt zuhause zu sein & Fremden in meiner Welt Heimat zu geben. Mut macht mir dabei auch das Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer: Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann & will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie uns nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler & Irrtümer nicht vergeblich sind & dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren Guttaten. Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete & verantwortliche Taten wartet & antwortet. Amen.
PREDIGT OSTERN

Leben! Predigt zu Ostern 2020
Abstand
Er lag halbtot am Straßenrand & wir sind vorbeigefahren. Nun war es kein Mensch der da lag - wie in der Geschichte die Jesus erzählt hat: wie einer unter der Räuber gefallen war, halbtot liegen blieb & einer nach dem anderen geht vorbei. Dabei haben die sich nur an die Abstandsregelns gehalten, die zu ihrer Zeit galten. Von Viren wussten sie nichts, aber von Verunreinigung & Reinheit.
Erkenntnis
Nun lag da kein Mensch halbtot am Straßenrand, als wir am Karfreitag vorbeigeradelt sind. Er war auch nicht unter die Räuber geraten. Vielleicht hatte ihm die Dürre zugesetzt. Und er Wind gab ihm den Rest. Der Ast, der da halbtot am Straßenrand lag, war schon fast ein halber Apfelbaum. Schon vorbeigefahren, dachte ich: da ist noch Leben drin. Die Knospen können noch Blätter & Blüten
hervorbringen. Und weil ich so auf Ostern zu geradelt bin, dachte ich: das ist genau das Richtige für den Osterstrauch in der Kirche. Wo wir doch keinen Gottesdienst feiern können, hatte ich die Kinder der Gemeinde eingeladen, nach und nach den Osterstrauch zu schmücken. Auch ein abgebrochener, halbtoter Ast kann zum Baum der Erkenntnis werden.
Umkehr
Also bin ich zurückgekehrt. Nicht den ganzen Ast habe ich mitgenommen. Nur, was mein Drahtesel tragen konnte. Und dann dachte ich wieder an die Geschichte, die Jesus erzählt hat: wie ein Fremder vorbei kam, einer aus Samaria. Barmherzig war er, als er den Toten auf sein Reittier legte. Barmherzig, voller Mitgefühl, halten in unseren Tagen viele Abstand und geben doch Zuwendung. Umkehr zum Leben, Unterbrechung des Gewohnten, Verwandlung durch den Tod hindurch. Davon erzählen wir Ostern in den Kirchen, auch wenn sie dieses Jahr leer bleiben.
Verwandlung
Wir halten die Regeln ein, üben soziale Distanz, feiern Ostern ganz anders in diesem Jahr. Ohne Gottesdienst aber mit offener Kirchentür. Mit stillem Gebet & Musik zum Zuhören. Und mit ein paar abgebrochenen Zweigen, halbtot, die zum Baum der Erkenntnis wurden & mich am Ende dieser Gebetszeit an den Baum des Lebens erinnern. Mit Eltern oder Omas kamen die Kinder und brachten gut die Hälfte der ausgepusteten Eier, die ich in den Tagen zuvor mit meinem Drahtesel in den Dörfern verteilt hatte, zurück. Noch haben die Knospen sich nicht geöffnet. Aber die Fülle des Lebens zeigt sich in den Zweigen, auf den bunten Eiern. „Bleibt gesund!“ steht auf einem.
Auferstehung
Auferstehung ist anders. Ganz anders. Jesus war tot. Die Gemeinschaft schien tot zu sein, die er um sich gesammelt hatte. Und doch war das noch leben, war da noch Liebe, die die Jünger_innen mit Jesus verbunden hat. Viele von uns vermissen in diesem Jahr die Nähe zu Oma & Opa, zu Enkelkindern & guten Freund_innen. Aber die Liebe ist da, die uns verbindet, über den Abstand hinweg. Viele finden Wege, dieser Liebe einen Ausdruck zu geben. Für die Jüngerinnen Jesu war ein Ausdruck der Liebe, früh am Morgen zum Grab zu gehen & seinen geschundenen, toten Körper mit duftenden Ölen zu salben. Der Tod sollte nicht das letzte Wort haben. Und der Tod hatte nicht das letzte Wort.
Rühr mich nicht an!
Auferstehung ist anders. Maria kann es nicht fassen: das Grab ist leer. Das, was sie als Liebesdienst geben wollte, kann sie nun nicht geben. So geht es vielen von uns in einer Zeit der Abstandsregeln. Fremd erscheint uns das. Fremd, doch barmherzig, wie der Mensch aus Samaria. Fremd erscheint Maria der Auferstandene. Sie meint, es sei der Gärtner, wird im Johannesevangelium erzählt. Aber doch begegnet ihr da Jesus, der Lehrer des Lebens. Sie würde ihn wohl gerne festhalten. Gerne würden viele von uns festhalten an Gewohnheiten und Bräuchen – nicht nur an Ostern. Und doch: wenn alles so wäre, wie immer, hätte ich das kleine Wunder der Verwandlung verpasst, dass ich an diesem Ostermorgen erleben durfte: wie diese halbtoten Zweige Erkenntnis und die Fülle der Lebens hervorgebracht haben.
Zerbrechlich
Damit ist nicht alles gut. Es ist auch ein Ei kaputtgegangen, das an dem Strauch leuchten sollte. Auch das gehört zur Wahrheit von Ostern. Schmerzlich berührt uns der Tod in diesen Tagen. Oft sind es nur Zahlen, aber da sind auch die Menschen: Menschen, die ihr Leben verlieren; Menschen, die geliebte Menschen verlieren. Ostern heißt auch: wir nehmen den Tod nicht schulterzuckend hin. Wir nehmen ihn zu Herzen. Und wir finden da Wege des Trostes. Wir finden Wege, die Verstorbenen in Liebe zu bewahren. Wir finden Wege, das Leben für viele auf dieser Welt zu erhalten.
Vergänglichkeit
Der Osterstrauch in der Kirche wird nicht für immer da stehen. Die Osterzeit, die an diesem Sonntag beginnt, dauert vierzig Tage. Die Bibel erzählt, dass Jesus danach wieder anders bei den Menschen ist. Anders. Aber er ist da. Das Versprechen gilt: Gott lässt uns nicht allein. Das möge uns stärken in dieser Zeit der Krise. Das möge uns stärken, in allen Zeiten das Leben zu bewahren.
PREDIGT zum KARFREITAG
Einer für alle – alle für einen! Predigt zum Karfreitag 2020
im Dialog mit Worten aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth (2 Kor 5,14- 21)
Blickrichtung: Exit
Paulus war nicht dabei an jenem Freitag in Jerusalem. Er hat Jesus nicht sterben sehen. Er hat nicht „Kreuzigt ihn!“ gerufen. Paulus war erst später dabei. Als einer von den Jesus-Leuten gesteinigt wurde, dachte er: „Recht so!“ Und er wollte mehr davon. Mehr tote Jesus-Leute! Aufgeregt hat Paulus sich über diese Jesus-Leute, die – wenn man sie machen lassen würde – das ganze System zum Einsturz bringen würden. Man muss das beenden! So bald wie möglich! Diese Jesus-Leute müssen weg! Und dann kehren wir zurück zur Normalität. – Zurück zur Normalität! Das wünschen sich viele. Zurück in die gewohnten Bahnen, die gewohnte Nähe, die gewohnte Sicherheit: uns kann doch nichts passieren! Die Katastrophen sind doch immer die Katastrophen der anderen. Der Tod durch Gewalt in politischen Konflikten ist doch immer der Tod der anderen! Wir sind doch jetzt im falschen Film! Wir müssen hier raus! Exit!
Blickrichtung: Leben
Paulus ist nie wieder zur Normalität zurückgekehrt. Er hatte sich auf den Weg gemacht, mit dem Tod zur Normalität zurückzukehren, und ist dabei auf die Spur des Lebens geraten. Und jetzt blickt er zurück auf diesen Tod, der sein Leben verändert hat. Jetzt ist er Botschafter für das Leben; Botschafter für das Leben der Verfolgten. Bis nach Europa hat Paulus die Botschaft gebracht. Das ist jetzt seine Normalität: dass Menschen aus aller Herren Länder, Freie & Versklavte, Frauen & Männer eine Gemeinschaft bilden. Die ganzen Unterschiede, mit denen wir uns heute noch von anderen abgrenzen, zählen da nicht. Was zählt, ist das Leben. Und diese Einsicht, dieser Blickwechsel für das Leben, beginnt mit dem Tod, an den wir heute erinnern: mit dem Tod Jesu am Kreuz. An die christliche Gemeinde in Korinth schreibt Paulus darüber:
Versöhnen statt spalten
14 Die Liebe von Christus hält uns zusammen, weil wir erkannt haben: wenn einer für alle gestorben ist – sind sie alle gestorben. 15 Er ist für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben ist & auferweckt wurde. 16 Deshalb beurteilen wir von jetzt an niemanden mehr nach menschlichen Maßstäben. Auch wenn wir Christus nach menschlichen Maßstäben beurteilt haben, tun wir es jetzt nicht mehr. 17 Darum: Alle, die in der Gemeinschaft mit Christus leben, sind neu erschaffen. Das Alte ist vergangen; siehe: Neues ist entstanden. 18 Und das alles geht von Gott aus. Gott hat uns mit sich selbst versöhnt durch Christus & uns die Aufgabe gegeben, zu versöhnen. 19 Gott war in Christus & hat die Welt mit sich versöhnt. Gott hat ihnen die Sünden nicht angerechnet & in unserer Mitte das Wort der Versöhnung in Kraft gesetzt. 20 Stellver-tretend für Christus treten wir jetzt als Gesandte auf, sodass Gott durch uns bittet. Und wir flehen stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Den, der keine Sünde kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Gemeinschaft mit ihm die Gerechtigkeit Gottes verkörpern.
Menschlich betrachtet
Menschlich betrachtet ist es vielleicht ganz normal, was wir in diesen Wochen erleben. Diese Normalität ist zwar tödlich, aber menschlich: dass wir erstmal zusehen, genug Klopapier im Haus zu haben – man weiß ja nie wann es wieder was gibt; dass Regierungen erstmal für ihr eigenes Volk dringend benötigte Güter beschaffen, bevor sie auf das Leid der anderen schauen; dass es besser ist, mit getrennten Kassen zu wirtschaften – man weiß ja nie ob die anderen nicht zur Maffia gehören oder einfach faul sind & deshalb verdientermaßen arm; dass wir uns für zivilisatorisch so fortgeschritten & überlegen halten, dass uns solche Katastrophen nie treffen können, weshalb wir besser die Grenzen schließen – man weiß ja nie ob die anderen doch nicht so doof & hilflos sind, sodass wir irgendwann unsere Privilegien teilen oder gleich ganz abgeben müssen. So normal, so tödlich, so menschlich betrachten viele die Welt. Menschlich ist eher ein enger Horizont. Paulus kennt das. So normal, so menschlich, so tödlich war er ja selbst unterwegs, bevor er Jesus begegnet ist; bevor er die Blickrichtung änderte: vom Tod zum Leben.
Gottes Blick
„Gott… hat die Welt mit sich versöhnt. Gott hat ihnen die Sünden nicht angerechnet“, schreibt Paulus. Gott sieht zwar, was in der Welt schief läuft, aber das zählt nicht. Gott weiß, was Menschen für Mist machen – manche mehr, manche weniger, manche mit katastrophalen Folgen -, aber Gott schreibt es nicht auf die Rechnung. Für Gott zählt das Leben. „Gott war in Christus und hat die Welt mit sich versöhnt.“ Gott hat erlebt, wie das hier ist, menschlich betrachtet. Und dann hat Gott einen Schuldenschnitt gemacht. „Das Alte ist vergangen“, ihr könnt neu anfangen. Dagegen sind die milliardenschweren Hilfspakete, die die Regierungen in diesen Tagen schnüren, Kleinkram, menschlich betrachtet, normal, … vielleicht den Tod etwas aufschiebend. Gott denkt größer. Gott will das Leben, whatever it takes, auf deutsch: koste es, was es wolle.
Für alle gestorben
Jesus hat es das Leben gekostet. Das macht mich immernoch hilflos, traurig, wütend: dass er sterben musste, weil andere mit ihrer menschlichen, beschränkten, angsterfüllten, machtgierigen Betrachtung der Welt lieber getötet haben, als ihr eigenes Leben zu ändern. Nicht Paulus, nicht die Juden haben Jesus getötet (obwohl es da Privilegierte gab, die seinen Tod wollten; obwohl es da Mitläufer gab). Im Namen Roms erging das Urteil & der Statthalter Roms war dafür bekannt auch ohne triftige Gründe die Todesstrafe vollstrecken zu lassen. Ist Jesus auch für den gestorben? Auch für die Mitläufer? Auch für die, deren menschliche Betrachtung der Welt er kritisiert hat? – Was für ein Blickwechsel! Vom Tod zum Leben. Weil die Schuld nicht auf dem Schuldenkonto landet. Gott macht einen Strich durch die Rechnung. - Und jetzt? Das Gleiche von vorn? Normal, wie immer? Oder doch ganz anders leben?
Alle für einen: leben
Jesus hat sein Leben gegeben. Er wurde getötet, weil er sich mit dem menschlich, begrenzten, tödlich normalen Blick auf die Welt, auf alle, auf jede_n Einzelne_n nicht zufrieden gegeben hat. Alle hat er mit dem liebenden Blick Gottes betrachtet; auch wenn es ein kritischer Blick war; auch wenn er Veränderungen gefordert hat. Für diese unbestechliche Liebe - zu allen, zur Gerechtigkeit, zum Frieden – wurde Jesus getötet. Paulus erinnert daran. Wir erinnern daran. Es war ein grausamer Tod unter Folter. Denen, die zurückbleiben, bricht die Trauer fast das Herz. Aber sie leben – mit ihm, für ihn. Alle für einen. Dass die Frauen unter dem Kreuz stehen, ist schon Protest gegen das Unrecht, das da geschieht. Dass die Jesus-Leute & mit ihnen Paulus Jesu Tod am Kreuz nicht verschweigen, sondern von daher anders auf die Welt blicken – das war schon Protest gegen das System. Im Leben derer, die zu Jesus stehen – unter dem Kreuz, in der Nachfolge von der frühen Christenheit bis heute – ist er lebendig. Sie leben nicht für sich selbst, sondern mit anderen, für andere. Auch in unserer Zeit der Distanz erleben wir das.
Lasst euch versöhnen!
Auch mit Abstand können wir üben, die Welt als Ganzes zu sehen. Das tut weh. Die Katastrophen der anderen machen unsere Herzen schwer. Dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, ist schwer zu akzeptieren, wenn damit das persönliche Schuldkonto belastet wird. Wird es aber nicht. Es geht nicht um Schuld. Es geht um die Spaltungen, die die Sünde bewirkt. Gott will die Abgründe, die uns Menschen trennen, überwinden. Koste es, was es wolle. Es geht um Mitgefühl. Die Liebe verbindet & lässt uns alle für einander leben. Daran erinnert Paulus: Lasst euch mit Gott versöhnen!
PREDIGT FÜR SONNTAG, 5. April
Jetzt! Predigt für Carlow, 5. April 2020 – im Dialog mit Worten aus dem Markusevangelium
Klatschen genügt nicht
Als Jesus eine Woche vor Ostern nach Jerusalem kommt, rollen seine Jünger_innen den „roten Teppich“ aus. Die, die mit ihm kommen, legen ihre Umhänge auf den Weg. Die, die schon in der Stadt sind, brechen Palmzweige ab & jubeln ihm zu, als wäre er der Kaiser beim Triumphzug – ein Anti-Kaiser, der statt auf dem Streitwagen auf dem Esel kommt, Last- & Reittier der armen Leute. An Straßenrändern & auf Balkonen stehen sie & klatschen. „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ Und: „Danke an die, die den Laden am Laufen halten!“ Und sie klatschen auch ihre Hoffnung heraus, dass sich etwas ändert in der Welt; dass die Schlimme Zeit bald vorbei ist; dass die Welt gerechter wird & die, die den Laden am Laufen halten, ihren Anteil bekommen, Wertschätzung & Lohngerechtigkeit.
Vergessen
Ein paar Tage später ist der Jubel vergessen. Da rufen sie: „Kreuzigt ihn!“ Da könnte es sein, dass Pflege & Lebensmittelhandel zwar wichtig sind, die Wertschöpfung aber angeblich doch anderswo stattfindet; dass anderswo weiterhin besser bezahlt wird. Die Hoffnung auf ein anderes Miteinan-der könnte schnell vergessen sein. Aber noch sind wir mittendrin in dieser Krise, von der wir noch nicht wissen, welche Chance daraus entstehen wird. Noch hoffen Jesu Jünger_innen, dass sich jetzt!, bald! etwas ändert; dass die Herrschaft von Willkür & Gewalt - die Herrschaft des Todes – ein Ende hat. Noch – wenige Tage vor dem Fest – hoffen wir auf ein neues, anderes Leben.
Verschwendung
3 Jesus war in Bethanien, im Hause Simons des Aussätzigen. Als er zu Tisch lag, kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit reinem, unverfälschtem Salböl hatte. Sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf seinem Kopf. 4 Da waren eine verärgert und sagten zueinander: „Wozu soll diese Verschwendung des Salböls gut sein? 5 Man hätte doch dieses Salböl für mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können!“ Und sie herrschten die Frau an. 6 Da sagte Jesus zu ihnen: „Lasst sie in Ruhe! Warum belästigt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7 Denn Arme habt ihr immer bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun. Aber mich habt ihr nicht für immer. 8 Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat meinen Leib im Voraus für mein Begräbnis gesalbt. 9 Amen, ich sage euch: Wo immer die Freudenbotschaft (= das Evangelium) verkündet wird in der ganzen Welt, da werden die Leute zur Erinnerung an sie erzählen, was sie getan hat.“ (Markus, 14, 3-9)
Frauenlohn
Nein, das wissen wir gar nicht, wer bei den Jünger_innen an diesem Abend in Bethanien den Ton angibt. Ob es die Männer sind, Petrus, Johannes & Jakobus, die später für sich in Anspruch nehmen, dass sie die ersten, die liebsten, die nächsten Jünger_innen waren; oder ob die Frauen mitzureden hatten, Maria, die andere Maria & Salome, die die Letzten waren unterm Kreuz. Wir wissen nicht, wer sich über die Verschwendung empörte & die Moral auf seiner oder ihrer Seite wusste. Aber die da, die kein Wort sagt, sondern nur tut, was sie tun kann: das ist eine Frau. Nun sind wir zwar darüber weg, dass Frauen nicht mitreden (dürfen), aber auf den Kontoauszügen der Führungskräfte stehen meist noch Männernamen. Und die Frauen entscheiden schließlich selbst, in sozialen Berufen zu arbeiten, wo eher nicht in harter Währung bezahlt wird; eher arbeiten sie für Gotteslohn, für ein Dankeschön vielleicht, für Klatschen auf dem Balkon. So sagt man(n).
Der Wert des Lebens
Dreihundert Denar für diesen einen Augenblick! Das ist zu Zeit Jesu das Jahreseinkommen vieler Familien, die sich auf dem Arbeitsmarkt mit Tageslohn durchschlagen. Das ist immerhin zehnmal soviel, wie für ein Menschenleben gezahlt wird. Zehnmal die Summe, die Judas erhält. In einer Welt, wo vor allem die finanziellen Ergebnisse zählen, ist die Tat dieser Frau ein Skandal. In einer Welt, in der Menschen verhungern, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, auf der Flucht vor Armut in Wüsten verdursten & auf zerbrechlichen Booten ihr Leben riskieren, ist es ganz normal, dass andere sich den einen oder anderen Luxus gönnen. In einer Welt, in der Gesundheitssysteme kaputtgespart & auf Gewinnmaximierung ausgerichtet werden – was ist da eigentlich der Skandal? Wie normal ist das eigentlich, nicht genug Beatmungsgeräte & Schutzmasken zu haben, sie sich gegenseitig wegzukaufen, Desinfektionsmittel & Klopapier zu hamstern…? Welchen Wert hat ein Leben? Mein Leben? Dein Leben? Irgendein Leben?
Emotion
Die Gefühle schlagen hoch an dem Abend in Bethanien! Und auch bei uns immer wieder. Wir kennen das: Erregung ist auch eine Währung. Es geht überall um Aufmerksamkeit. Vielleicht ist es kein Zufall, dass in dieser Erregungsökonomie ein Krankheitserreger Aufmerksamkeit erregt. Wobei es auch andere Gründe gibt, sich aufzuregen. So wie Elena Wolf in der Wochenzeitung „Kontext“: „Dass es eine Pandemie braucht, um festzustellen, dass es vor allem Frauen in Niedriglohn-Jobs sind, die ‚den Laden am Laufen’ halten, regt mich noch mehr auf als der Corona-Terror. Wer hat denn die irren Beschäftigungsverhältnisse in den Krankenhäusern zu verantworten?“ Gute Frage! Mir geht es allerdings so, dass Aufregung mich eher hindert, klare Antworten zu finden. Und ich glaube, so funktioniert auch Populismus: die Gefühle werden so aufgeputscht, dass das klaren Denken zu kurz kommt
Emanzipation
Jesus reagiert unaufgeregt auf die Aufregung: Lasst sie in Ruhe! Und die Frau selbst? Sagt kein Wort. Lass die andern reden! Sie nimmt es in die Hand. Sie tut, was sie kann. So wie die Held_in-nen des Alltags in unserer Zeit. Die Frau scheint ein Gefühl dafür zu haben, was in diesem Augenblick dran ist – koste es, was es wolle. Da ist einer, der wird sterben – die Frau gibt trotzdem alles für ihn. Wahrscheinlich hat sein Leben – für dich gegeben, für mich – sie inspiriert. Einer, der sich nicht daran stört, was die Leute reden. Einer, den es stört, wenn es den Leuten schlecht geht; der tut, was er kann, damit es ihnen gut geht. Und andere einlädt, mitzumachen. So, wie es viel tun in diesen Tagen.
Im Voraus (for future)
Andere fragen: Hätten die politisch Verantwortlichen so eine Pandemie voraussehen können oder müssen? Haben sie ein Katastrophenszenario von 2012 nicht ernst genug genommen? – Das sind rückwärtsgewandte Fragen. Die Frau, die nicht in Vergessenheit geraten soll, hat voraus geschaut. Was wollen wir daraus lernen, wenn wir uns daran erinnern? Ich finde, wir sollten jetzt verstehen, dass das eigene Leben nicht etwas Losgelöstes, Eigenes ist, sondern Teil eines großen Zusammenhangs. Wir sollten jetzt akzeptieren, dass menschliche Eingriffe in die Zusammenhänge der Natur tödliche Folgen haben können – für einzelne, für die Menschheit, für andere Lebewesen. Wir sollten jetzt die Illusion aufgeben, wir müssten nur Grenzen ziehen & schließen, um Bedrohungen auszuschließen, und stattdessen über den Horizont hinaus denken & im eigenen Alltag anfangen, gute Werke zu tun – an anderen, für uns.
Für immer jetzt
„Arme habt ihr immer bei euch“, sagt Jesus. Ungerechtigkeit & Armut werden immer wieder Krisen auslösen, die alle Welt betreffen. „Wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun.“ Willst du? Dann ist da auch ein Weg! Erinnere dich an dieser Frau in Bethanien & folge der Stimme deines Herzens. Ohne zu zögern, jetzt.
PREDIGT für Sonntag, 29. MÄRZ
Geh aus, mein Herz, geh auf! Predigt für den 29. März 2020 im Dialog mit Worten aus dem Brief an die hebräischen Gemeinden (13, 12 – 14)
Soziale Distanz
Das müssen wir in diesen Tagen & Wochen lernen: Abstand halten, obwohl wir uns nah sein wollen. Das müssen wir in Zeiten von Corona lernen: offen bleiben, obwohl der Horizont immer enger zu werden scheint. Das müssen wir in diesen Tagen der weltweiten Krise erst recht lernen: für die da zu sein, die Unterstützung brauchen. Das kann meine Nachbarin sein; das sind auch Musikerinnen & Schauspieler, die nicht auftreten können & sich fragen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen; und es sind immernoch die Menschen vor den Toren, hinter den Zäunen: die Menschen auf der Suche nach Zuflucht. Wie soll das gehen? Abstand halten in den Lagern?
Durch Raum und Zeit
Das können wir in diesen Tagen & Wochen lernen: soziale Distanz ist eben nicht Verzicht auf soziale Kontakte, sondern soziale Anbindung über Abstände hinweg. Es ist möglich, für die, denen es viel schlechter geht als den meisten von uns, Spenden zu sammeln. Es ist möglich, Petitionen zu unterstützen, die sich für die Auflösung der als Durchgangslager gedachten Wohnorte menschlicher Katastrophen einsetzen. Es ist möglich die Schwächsten der Schwachen aufzunehmen (ihrer Zukunft wegen) & nicht ihrer Herkunft wegen abzuweisen. Es geht um unsere Menschlichkeit.
Daran können wir uns an diesem Sonntag erinnern: auch über Jahre & Jahrtausende hinweg sind wir ja mit Christus & seinen Geschwistern verbunden. Obwohl Jesus leiden musste, hatte er eine Freudenbotschaft, die immernoch weitergesagt wird; die immernoch rund um die Erde wandert; die immernoch mitten im Leiden gehört wird.
Raus gehen
Freude im Leide – das wäre für viele im Lande der Klopapier-Hamster (& ähnlicher Sozialsysteme): Raus gehen! Ohne Bedenken, ohne Begrenzung, ohne Risiko meine Freiheit genießen. Für die Einen ist das eher die Freiheit, mit Anderen zusammen zu sein; für die Zweiten die Freiheit von Anderen – aber wer hat die Freiheit der Anderen im Blick? Nun geben wir in diesen Tagen erstaunlich bereitwillig Freiheitsrechte auf – aber die gelten ja auch außerhalb dieser Krise nicht für alle.
Wir müssen draußen bleiben!
Die Hunde dürfen nicht in Lebensmittelläden. Die anderen (Krisen) sollen draußen bleiben! Die können doch nicht alle kommen! (Tun sie auch nicht!) Doch gibt es (drinnen) welche, die halten sich wie Kinder die Augen zu & behaupten dann, es gäbe keine Krisen draußen. Und die da vor den Toren stehen, an den Grenzen, in zerbrechlichen Booten um ihr Leben fürchten sind ja auch nicht mein Problem (könnte ich mir einreden). Draußen bleiben! Die Freiheit habe ich vielleicht noch: zu sagen, wer oder was zu mir gehört.
Drinnen oder draußen? Wo gehöre ich hin?
In einer anderen Zeit mit ganz anderen Krisen haben sich die Leute die gleichen Fragen gestellt. Die einen waren geschützt. Die anderen waren Verfolgung ausgesetzt. Die einen haben sich mit Gott in ihren Schutzräumen eingerichtet. Die anderen haben Grenzen geöffnet & neue Gemeinschaften der Solidarität gebildet. Die wurden ausgeschlossen. Es ging zwar nicht um die Verbreitung von Viren, aber es ging um Leben & Tod. Wer sich dem Auferstandenen anschloss, galt als aufständisch. Wer dem Gekreuzigten folgte, lief Gefahr, am Kreuz zu sterben. Auch wenn Jesus Mut gemacht hat, trotz des Elends der Welt & des eigenen Leidens, die Freudenbotschaft weiterzusagen – so weit wollten viele dann doch nicht gehen. An die war dieser Brief gerichtet, der auch zu uns spricht: 12 Auch Jesus hat außerhalb des Tores gelitten, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen. 13 So lasst uns zu ihm hinausgehen vor das Lager und die Schmähungen, die ihm gelten, mittragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Keine Ewige Stadt
Rom war das Zentrum jenes Unrechtssystems, das teilte & herrschte; das Menschen voneinander trennte, gegeneinander ausspielte & mit Angst regierte. Rom ist heute das politische Zentrum einer ganz anderen Krise, in der es doch auf dasselbe hinausläuft: Es geht um Leben & Tod.
In Italien hat das Corona-Virus Folgen, die kaum zu fassen sind. In Rom werden nun politische Entscheidungen getroffen, die menschlicher sind als die Menschen, denen es schwer fällt, ihr Alltagsleben so entschieden einzuschränken. Ist das nun die Stadt der Zukunft? Oder hat Rom aufgehört, die Ewige Stadt zu sein? Es kann doch nicht immer & ewig so bleiben! Die bleibende Stadt mit ihrer sozialen Spaltung zwischen Superreichen & verarmten Massen, die Korruption & die ökologischen Probleme, mit der die Großstadt seit Jahrtausenden lebt; woran die Schwachen in & um die ewige Stadt herum seit Jahrtausenden sterben. Wir haben hier keine bleibende Stadt.
Ist Drinnen das neue Draußen?
Ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Katastrophe auch in unseren Dörfern ankommt? Oder ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir zur Normalität zurückkehren? (Ellenbogen raus, CO2-Ausstoß vermehren & Geld verdienen, koste es, was es wolle: das Leben der anderen.) Oder erleben wir gerade einen Bruch in der Zeit, nach dem es nie wieder so wird, wie es war? Ganz neu ist für uns die Erfahrung, dass Zusammenhalten heißt, einander Raum zu geben. Nicht nur: ich nehme mir den Raum (das Klopapier, die Nudeln). Viel mehr: ich lasse dir den Raum, gesund zu bleiben. Deine Gesundheit liegt mir am Herzen! Das wäre der Weg, der im Brief an die hebräischen Gemeinden beschrieben wird; der Weg an Jesu Seite. Also raus aus den Gewohnheiten; raus aus der Sicherheitszone, die im Normalfall andere das Leben kostet; raus aus dem Egoismus – rein in die Solidarität; rein in das Mitgefühl (das richtig weh tut, wenn ich meine Urlaubskasse für Kranken-versorgung in den Flüchtlingslagern opfere; aber es bringt mich nicht um!); rein in ein Staunen über mich selbst. Es gibt viele Wege, Engel oder Held_in des Alltags zu werden.
Es kommt auf jede_n Einzelne_n an
Das können wir in diesen Tagen & Wochen der sozialen Distanz tun: Hände waschen, aufmerksam sein für Not der Anderen & der Spur der Freudenbotschaft Jesu folgen, trotz allem Leide. Es kommt auf jede & jeden Einzelnen an. Du kannst etwas tun. Und du darfst erwarten, dass andere für dich mit aufpassen. Es kommt auf jede & jeden Einzelnen an, um die Krankheit, die durch das Corona-Virus ausgelöst wird, in einem Ausmaß zu halten, dass sie behandelbar bleibt & wieder behandelbar wird, wo sie schon außer Kontrolle geraten ist. Die Freudenbotschaft in allem Leide: nachdem der Impuls des Erschreckens wieder dem klaren Denken Platz gemacht hat, werden ganz zaghaft die Grenzen in den Köpfen überwunden & Schwerstkranke aus Italien auch hierzulande behandelt.
Die Stadt der Zukunft
Wie wollen wir leben nach dieser Zeit der sozialen Distanz? Die zukünftige Stadt müssen wir mit-einander suchen, die kann nicht jede_r für sich allein einrichten. Dazu könnte uns diese radikale Unterbrechung des gewohnten Alltags Zeit & Raum geben. Übern Gartenzaum hinweg und im worldwideweb: Wie wollen wir miteinander leben? Wie können wir in einer Solidarität, die dem „Zuhause bleiben“ vergleichbar ist, den Klimawandel verlangsamen? Wie wollen wir eine landwirtschaftliche Produktion stärken, von der die Bäuer_innen gut leben können ohne dass die Umwelt Schaden nimmt? (Die Drohung: „Weg mit der Düngemittelverordnung oder wir lassen euch verhungern!“ können wir vergeben.) Wie lösen wir den Konflikt, dass sich mit Waffenhandel so schön Geld verdienen lässt, aber die damit befeuerten Konflikte Flüchtlinge produzieren? Wie organisieren wir unser Miteinander so, dass ein Virus nicht alles einstürzen lässt? Nach dem Brief an die hebräischen Gemeinden helfen dabei drei Künste: Loslassen, den Augenblick wahrnehmen, Gottvertrauen. Gott liebt das Leben & weckt von den Toten. Lasst uns rausgehen ins Leben! Amen.
PREDIGT
Satt werden, teilhaben, Frieden finden – Freuden des Lebens in Zeiten sozialer Distanz
Predigt für den 22. März 2020 über Worte aus dem Buch des Profeten Jesaja (66, 8.10 – 14)
Wer hat so etwas je gehört?
„Wer hat so etwas je gehört? Wer hat so etwas je gesehen?“ fragt der Profet Jesaja (66,8). „Wer hat so etwas je erlebt?“, fragen viele sich in diesen Tagen. Und dann scheint es, als gäbe es gar nicht anderes mehr zu sehen & zu hören als die Ausbreitung des neuen Corona-Virus & seine Folgen. Wer hat davon noch nicht gehört? Wie still es in der Kaufhalle geworden ist - vor allem der Abstand zu den anderen wird beachtet. Und doch – unerhört! – gibt es die immernoch, die – nur weil sie keine Angst haben – diesen Abstand der Nächstenliebe nicht einhalten. Wer hat so etwas je gehört, dass Zuwendung & Zuneigung darin bestehen kann, sich nicht nah zu kommen, nicht näher als einen Meter fünfzig (Stand 20. März)? Wobei die Distanz dann zwar körperlich ist, aber im sozialen Miteinander doch Nähe entsteht – draußen (mit Abstand!), am Telefon, in der digitalen Welt.
Bleibt zuhause!
Manchmal mag ich es nicht mehr hören! Nicht noch eine Predigt über Corona! Manchmal sieht es so aus, als würde mein Horizont immer enger. Bewegungsräume werden immer enger, Grenzen geschlossen, Spielplätze gesperrt. Obwohl doch das Virus schon überall ist! Obwohl das Virus schon überall ist, kann jede Bewegung diesem „Überall“ einen neuen konkreten Ort hinzufügen. Das sehe ich ein. Deshalb will ich in meinem Zuhause, das ja nicht nur die eigenen vier Wände umfasst, Menschen mit dem Abstand der Nächstenliebe begegnen: also draußen sein & Zeit haben für andere. Wo die Räume enger werden, brauchen wir gleichzeitig mehr Raum zwischen uns. Für viele bedeutet es aber auch, mehr Zeit für andere zu haben. Diese Zeit will ich nutzen, im Kontakt mit anderen meinen Horizont offen & weit zu halten.
Frau Pastor, hat das auch der liebe Gott gemacht?
Vor vierzehn Tagen saßen wir noch zusammen am Küchentisch, zu dritt auf einem Meter. Da war das Virus schon eingereist in unser Land, in unsere Gedanken eingezogen. Was kommt da auf uns zu? Was bedeutet das für uns? Ist das Gottes Wille? Meine Antwort auf die letzte Frage war, dass Gott nach meinem Wissen & Glauben sehr freiheitsliebend ist. Gott gibt Raum, sich zu entwickeln. Ich glaube nicht, dass das Virus eine Strafe ist – für wen denn? Haben die, die krank werden, etwa selbst Schuld? Und sind die Gesundgebliebenen von Gott freigesprochen? Das glaube ich nicht.
Ich glaube nicht, dass Gott plant, was in diesen Tagen in der Welt geschieht: durch das neue Virus, durch Terror (gerade in Mali, vor einem Monat in Hanau, vor einem Jahr in Christchurch), auf der Flucht, durch Lebens- & Wirtschaftsformen, die das Klima verändern & damit den Lebensraum zerstören, den wir Menschen & viele andere Geschöpfe brauchen. Nein, Gott plant das nicht. Es könnte aber sein, dass wir am Ende der Krise nicht nur trauern um die Menschen, die wir verloren haben, & um die Gewohnheiten, die wir aufgegeben haben. Es könnte sein, dass es am Ende auch eine gute Nachricht gibt: dass wir achtsamer miteinander & mit der Welt umgehen.
Eine Botschaft für unsere Zeit?
„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Das hat Oscar Wilde gesagt. Es könnte aber auch in der Bibel stehen, in diesem Buch, dass immer weiter erzählt, weil es noch nicht zuende ist, noch nicht gut; das Buch mit dem wir immer weiter erzählen, Woche für Woche nehmen wir ein Stück daraus & schauen, wie es war & wie es weiter geht. „Wer hat so etwas je gehört? Wer hat so etwas je gesehen?“ fragt der Profet Jesaja am Ende des Buches, das über Jahrhunderte entstanden ist, wo Jesaja in wechselnden Personen einer von denen war, die nur noch für sich selbst gesorgt haben & sich nicht um das Schicksal ihrer Nachbar_innen (ihrer Nächten) gekümmert haben; die Krieg & brutale Gewalt erlebt haben; die ihr Zuhause verloren haben & in die Fremde mussten. Gott ist denen nah. Denen, die gottvergessen leben & nur an sich selbst denken, ist Gott ebenso nah wie denen, die die Hoffnung nicht aufgeben & den weiten Horizont des Gottvertrauens bewahren. Gott ist uns nah. Davon wissen die Jesajas mehrerer Jahrhunderte. Und sie sagen die Freudenbotschaft weiter. Im letzten Kapitel des Jesajabuchs lesen wir:
Mutter unsere
10 Freut Euch mit Jerusalem, jubelt über die Stadt, ihr alle, die sie lieben! seid fröhlich mit ihr, seid entzückt, ihr alle, die um sie trauern. 11Jetzt dürft ihr saugen und Euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes. Jetzt dürft ihr reichlich trinken an der Brust ihrer Ausstrahlung. 12 Denn so spricht Gott: Siehe, ich breite bei den Frieden aus wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen sprudelnden Bach. Wie Kinder sollt ihr auf den Armen getragen werden und auf den Knien sollt ihr liebkost werden. 13 Ich will Euch trösten wie eine Mutter tröstet. In Jerusalem sollt ihr getröstet werden. 14 Ihr seht es und euer Herz wird froh. Eure Gebeine sollen grünen wie Gras. Ihr werdet die Hand Gottes erkennen in denen, die mit ihr zusammenarbeiten, aber in ihren Feinden werdet ihr Gottes Zorn erkennen.
Wie Gott tröstet
So viel Körperkontakt ist gegen alle Empfehlungen dieser Tage. Haben das jetzt alle gehört? Und Verstanden? Und eingesehen? Es gibt keine Umarmung, keinen Händedruck, keine Hand, die mir den Rücken stärkt. Und das ist zwar nicht gut so, aber richtig. Wo doch gerade die Berührung ein Weg ist zu trösten! Wie kann Gott mich jetzt trösten, wo Menschen so nicht nah sein können? Gott zeigt sich in Mutter Erde. Was für ein Geschenk, jetzt draußen zu sein! Wie schön die Blüten jetzt leuchten! Wie sorglos die Vögel durch den Himmel zu tanzen scheinen! Wissen sie wirklich nichts von den Ängsten & Sorgen der Menschen? Und ist das jetzt Segen oder Fluch?
Gottes Zorn erkennen
„Ich habe keine Angst!“ Wie oft habe ich diesen Satz gehört in den letzten Wochen!? Und wie gut ist es, sich nicht von Angst beherrschen zu lassen! Aber: in dieser Krise geht es nicht um Angst. Auch wenn Krisen immer wieder benutzt werden, um Angst zu schüren, Menschen (& Menschen & andere Geschöpfe) gegeneinander auszuspielen. Dann wird Klopapier gehamstert. Oder Menschen bewaffnen sich (leider nicht nur in den USA; auch hier steigt die Zahl der „Kleinen Waffenscheine“). Dann werden Grenzen dichtgemacht und Tote gezählt – Tote, die nicht lebenssatt gestorben sind. Es geht – in der Corona-Krise wie in der Flüchtlings-Krise und der Klima-Krise nicht um Angst, sondern um Leben oder Tod. „Hört zu und seht hin!“, sagt Jesaja: „Wo ihr den Tod wählt, wählt ihr Gottes Zorn.“
Mit Gott zusammenarbeiten
So & anders zeigt Gott sich: im Zorn über Unrecht & als Freundin des Lebens. Als zärtliche Mutter & auch in ihren Kindern zeigt Gott sich – auch in diesen Tagen. Wir sind ja nicht dumm – wir sind Gottes Kinder! Körperkontakt finden wir im Klang unserer Stimmen, in freundlichen Blicken, wenn jemand anruft oder schreibt. Wir brauchen diese Streicheleinheiten für die Seele. Zuwendung finden wir auch, wo in den Regalen noch etwas übrig bleibt für die anderen; wenn jemand fragt: soll ich dir was mitbringen? Es ist genug für alle da. Hört, seht und staunt! Gott, die wie eine Mutter die Kinder an der Brust trinken lässt, lässt uns satt werden. Jesaja erinnert uns seit mehr als zweitausend Jahren daran. Und: Ihr werdet Gottes Hand erkennen an denen, die mit ihr zusammenarbeiten, die sich nicht nur selbst den Bauch füllen, sondern auch anderen den Tisch decken. Da breitet sich Frieden aus.
Der Abstand der Nächstenliebe
Wo ich davon Abstand nehme, nur an mich selber zu denken, stattdessen als gesunder Mensch Risikogruppen schütze, den Reichtum der Mutter Erde mit allen teile & den Frieden Gottes weiter ausbreite, da ist Gottes Liebe am Nächsten. Das ist die Freude groß – auch in Krisenzeiten. (Amen)
10. März - JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG Förderverein der Kirche zu Demern e.V.
Gern möchten wir Sie zur
Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Kirche zu Demern e.V.
am Dienstag, 10. März 2020 ab 18:00 Uhr in der Kirche zu Demern einladen.
Im Vorfeld der Regularien werden Pastorin Ulrike Kurzweg und Anja Bergemann die "Kreuze in der Kirche und auf dem Friedhof“ betrachten. Denn Kreuze gibt es im Ensemble von Kirche und Friedhof an verschiedenen Stellen, aus verschiedenen Jahrhunderten, aus verschiedenen Materialien und auch verschieden gestaltet.
Die Jahreshauptversammlung beginnt dann im Anschluss um 19.00 Uhr. Die Tagesordnung entnehmen Sie/ Ihr bitte der beigefügten Einladung! Seien Sie gespannt auf die Ausführungen! Wir freuen uns über Ihr Kommen!
Mit freundlichen Grüßen im Namen des Vorstandes
KARIN HOMANN
Am 16. Dezember kein LEBENDIGEN ADVENTSKALENDER
"Am Montag, den 16. Dezember öffnet sich KEIN Türchen beim LEBENDIGEN ADVENTSKALENDER. Katharina Zahren ist erkrankt und kann uns nicht begrüßen. Wir wünschen ihr gute Besserung."
Licht im Advent
Licht im Advent
Jeden Tag öffnet sich eine Tür, Menschen kommen zusammen,
singen und stimmen sich ein… Lebendiger Adventskalender 2019
Lebendiger Adventskalender 2019
Fast jeden Abend um 18 Uhr öffnet sich eine Tür …
hin & wieder zu einer anderen Zeit, die extra vermerkt ist. Und weil das Türen-öffnen im vergangenen Jahr so schöne Kreise gezogen hat, sind wir dieses Jahr sogar nach Kneese eingeladen. Lasst uns Fahrgemeinschaften bilden, wenn der Weg länger ist. Es gibt noch ein paar freie Tage.
Sonntag, 1. Dezember | Kirche Demern, 14 Uhr Gottesdienst & Kaffee | Kirchengemeinde |
Montag, 2. Dezember | Dorfstr. 82, Demern | Brigitte Bojdzinski |
Dienstag, 3. Dezember | Schulstraße 4, Carlow | Familie Wienecke |
Mittwoch, 4. Dezember | Dorfgemeinschaftshaus Carlow, 14 Uhr: Adventsfeier | Gemeinde & Volkssolidarität |
Donnerstag, 5. Dezember | Hauptstraße 3a, Stove | Christel Bollow, Christel Holst |
Freitag, 6. Dezember | Kirche Demern | Förderverein |
Sonnabend, 7. Dezember | Alte Dorfstr. 3a,Cronskamp | Familie Stecker |
Sonntag, 8. Dezember | Dutzower Str. 6, Kneese-Sandfeld | Elke Wahlig |
Montag, 9. Dezember | Schulstraße 6, Carlow anschließend Biodanza | Ulrike Kurzweg |
Dienstag, 10. Dezember |
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Mittwoch, 11. Dezember | Dorfstraße 5, Pogez (Rosenhof) | Familie Borchert |
Donnerstag, 12. Dezember | Kirche Demern 15 Uhr Adventssingen | Kirchengemeinde Sabine Stadtmann |
Freitag, 13. Dezember | Carlower Str. 6, Groß Rünz | Eschenhof, Nicole Bowe |
Sonnabend, 14. Dezember |
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Sonntag, 15. Dezember | Kirche Carlow 17 Uhr Adventskonzert | Viel Musik, kein Punsch |
Montag, 16. Dezember | Katharina Zahren | |
Dienstag, 17. Dezember |
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Mittwoch, 18. Dezember | Pappelweg 3, Carlow | Hausgemeinschaft |
Donnerstag, 19. Dezember | Bergstraße 19, Klein Rünz | Familie Green |
Freitag, 20. Dezember | Bergstraße 1, Carlow | Familie Harms |
Sonnabend, 21. Dezember | Moorkoppel 2, Schaddingsdorf | Familie Homann |
Sonntag, 22. Dezember | Kirche Demern | Kirchengemeinde |
Montag, 23. Dezember |
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Dienstag, 24. Dezember Heiligabend | Kirche Demern: 15 Uhr Kirche Carlow: 17 Uhr 22 Uhr | Kirchengemeinde |
Menschen und Gruppen aus unseren Dörfern laden ein:
Begegnungen von Jungen & Alten, alte & neue Lieder, Gedichte & Geschichten, Kinderpunsch, Glühwein & vielleicht ein Keks – gemeinsam erleben wir eine schöne Zeit im Advent.
LEBENDIGER ADVENTSKALENDER
Wir kommen einfach mal so mit Leuten aus der Nachbarschaft zusammen– vielleicht kommen sogar welche aus anderen Dörfern dazu.
Kinderpunsch (ohne Alkohol!) soll es geben, Glühwein (mit) für die Großen, vielleicht einen Keks.
Dann singen wir zusammen alte und neuere Lieder, bis uns warm wird. Oder kalt. Es gibt Leute, die sind mit ihren Musikinstrumenten dabei. Vielleicht liest jemand ein Gedicht vor oder eine Geschichte.
Das dauert eine gute halbe Stunde oder ein knappes Stündchen. Sich warm anzuziehen schadet sicher nicht, denn in der Regel treffen wir uns unter freiem Himmel, in einer Garage vielleicht oder auf der Diele.
Weihnachten fing ja im Stall an – wir erinnern uns daran. Ob Ochs und Esel dabei sind, kann niemand genau sagen. Aber bringen Sie Ihren Nachbarn und Ihre Nachbarin mit; wenn es geht auch eine Tasse oder einen Becher, der später zuhause gespült wird. Dann haben die Gastgeber_innen noch mehr Freude an den Tür- und Torgästen.
Duo Zell & von der Heyde mit dem Programm: "Farbe die bricht" Sonntag, 12. Mai um 19. Uhr in der Kirche Demern
Mit ihrem neuen Programm "Farbe die bricht", präsentieren die beiden Musiker Cornelia Zell und Sebastian von der Heyde eine bunte Mischung aus eigenen und gecoverten Songs. „Mit diesem Konzert ist Saisonauftakt in der Demerner Kirche“, lädt Karin Homann als Vereinsvorsitzende als Freunde der Kirche und Interessierte zu diesem Konzert ein. Gespickt mit theatralen Elementen und stimmungsvollen Soundcollagen, singen, spielen und erzählen sie von hellen und dunklen Seiten des Lebens und bewegen sich dabei abenteuerlustig und gekonnt durch verschiedene musikalische Genres. Ob Blues, Rock oder Folk, die Geschichten der Songs stehen dabei immer im Vordergrund und verdichten sich in den eigenwilligen Arrangements zu intensiven Hörerlebnissen. "Farbe die bricht" ist ein Kaleidoskop vielfältiger Klangfarben und voller Poesie, und überrascht immer wieder, mit einem Augenzwinkern, die Erwartung des Publikums.
Am Sonntag, 12. Mai treten die beiden Musiker um 19 Uhr in der Kirche zu Demern auf. „Wir erheben keinen Eintritt, erbitten jedoch eine Spende“, so Karin Homann.
9. April (Dienstag), 19 Uhr Jahreshauptversammlung des Fördervereins
Sehr geehrte Damen und Herren,
gern möchten wir Sie zur
Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Kirche zu Demern e.V.
am Dienstag, 9. April 2019 ab 19:00 Uhr in der Kirche zu Demern einladen.
Im Vorfeld der Regularien wird Kirchenmusikdirektor Christoph Minke (Schönberg) die Orgel der Demerner Kirche erläutern und spielen. Genießen Sie diese besondere Musik in unserer alten Kirche!
Die Orgel wurde 1884 vom Hoforgelbaumeister Mehmel erbaut. Viele Jahre war sie nicht mehr bespielbar. 2002/2003 wurde sie von der Potsdamer Orgelbaufirma Schuke restauriert. Die kleine romanische Orgel kann die Kirche erstaunlich gut füllen, verfügt aber auch über weiche Klangfarben. Eine Besonderheit ist das Register „Cantus Firmus“ mit seinen schwebenden Tönen.
Die Jahreshauptversammlung beginnt dann im Anschluss um 20.00 Uhr. Die Tagesordnung entnehmen Sie bitte der beigefügten Einladung!
Seien Sie gespannt auf die Ausführungen! Wir freuen uns über Ihr Kommen!
Mit freundlichen Grüßen im Namen des Vorstandes
Lebendiger Adventskalender

Die Geschichte der Trompete in MV

Beim Sommerausklang in der Kirche Demern steht die Trompete im Mittelpunkt: Am Sonntag, 16. September um 18 Uhr wird die Geschichte dieses Instrumentes in Mecklenburg-Vorpommern betrachtet. Ulf Rust an der Trompete und Dr. Roger Eibel an der Orgel spielen Musik vom Barock bis zur Moderne. Der Historiker Christoph Wunnicke erzählt die Geschichte der Trompete in Mecklenburg-Vorpommern auf informative und unterhaltsame Art.
Die Geschichte der Trompete in Mecklenburg-Vorpommern beginnt vor der Geburt Christi in Form von Luren, einer Naturtrompete. An den großen und kleinen Ho?fen u?bernahmen ab dem Mittelalter Trompeter künstlerische und protokollarische Funktionen. Aber auch beim Militär hatten der Trompeter und sein Signal bald eine orientierende Rolle. In größeren Städten bliesen Trompeter vom Turm der Kirche während die Trompete auch in der Kirchenmusik eine bedeutende Stellung einnahm.
Die Geschichte der Trompete in Mecklenburg-Vorpommern ist noch nicht geschrieben. Der Historiker Christoph Wunnicke fu?hrt gemeinsam mit dem Trompeter Ulf Rust und dem Organisten Dr. Roger Eibel durch ihre Geschichte: Von den Anfa?ngen im Mittelalter bis zum „Kleinen Trompeter“ der Neuzeit - in unterhaltend – informativen Beitra?gen und ausgewa?hlten Kompositionen fu?r jede Epoche.
Das Programm führt durch die Geschichte der Trompete in Mecklenburg. Anhand verschiedener Musikstücke werden Ereignisse und Lieder die Geschichte der Trompete in diesem Landstrich nachvollzogen. Eine bisher noch nicht erzählte Geschichte.
Der Eintritt ist an diesem Abend frei, jedoch freuen sich die Kirchengemeinde Carlow und der Förderverein der Kirche zu Demern über eine Spende.
Abschlusskonzert mit dem Schweriner Flötenensemble am Sonntag, 19. August um 18 Uhr Kirche zu Demern: „Dörfer zeigen Kunst“
Die Aktion „Dörfer zeigen Kunst“ ist auch in diesem Jahr ein schöner Erfolg, bilanziert der Förderverein der Kirche zu Demern. Viele Besucher nutzen die wunderbare Atmosphäre der mittelalterlichen Dorfkirche für einen fotografischen Streifzug. Leon und Volker Bohlmann präsentieren Tier- und Naturfotografien, einen Auszug aus ihrem fotografischen Schaffen. „Moore, Seen, Wälder und Tiere - die heimische Natur ist Faszination pur“, ist Volker Bohlmann überzeugt. Darüber hinaus zeigt der „Förderverein der Kirche zu Demern“ eine Ausstellung zu dem Thema "Fundstücke der Kirchengemeinde Carlow"!
„Wir freuen uns, dass wir mit dieser Aktion so viele Menschen erreichen, sie begeistern können, dass Kirchräume sich wunderbar für Ausstellungen eignen. Wir haben zahlreiche Gespräche geführt. Die Kirche ist einfach ein sehr schöner Ort für Begegnung, so das Fazit der Akteure. Noch am kommenden Wochenende können Interessierte die Ausstellung besuchen. Am Samstag, 18. August und Sonntag, 19. August ist die Kirche von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Zum Ausstellungsende laden der Förderverein und die Kirchengemeinde zu einem besonderen Konzert ein: Das Schweriner Flötenensemble wird um 18 Uhr einen musikalischen Streifzug präsentieren. „Das Flötenensemble ist hochkarätig besetzt und die Auswahl der Musikstücke harmoniert mit dem fotografischen Streifzug“, verrät der Förderverein. Schon im vergangenen Jahr konnten die Musiker das Publikum in der Demerner Kirche anlässlich des Martin Luther Essens begeistern!
Der Eintritt ist an diesem Abend frei, jedoch freuen sich der Förderverein der Kirche und die Kirchengemeinde über eine Spende.
Dörfer zeigen Kunst

(Kopie 1)

Martina Tegtmeyer/ Jan Baruschke/ Andreas Hutzel
„Überall ist Wunderland“
Das Leben und die Gedichte von Joachim Ringelnatz
Samstag, 16. Juni, 19 Uhr Kirche zu Demern, Kirchsteig 2, 19217 Demern
Der Schauspieler Andreas Hutzel entführt in das Leben und die skurrile Welt von Joachim Ringelnatz.
Egal, ob es die Geschichten vom Seemann Kuddel Daddeldu oder die Verse vom nicht mehr zurückkehrenden Bumerang oder den reisenden Ameisen sind – Andreas Hutzel wirft einen ungewöhnlichen Blick auf einen außergewöhnlichen Dichter,
der in den kleinen Dingen des Lebens das Größte sah.
Unter dem Titel: „Überall ist Wunderland“ interpretiert Andreas Hutzel meisterhaft und differenziert die Gedichte Ringelnatz vom Unsinn und Tiefsinn des Lebens, mal heiter, innig, zart bis laut, provokativ und frech.
Und dann dazu Musik: Martina Tegtmeyer und Jan Baruschke lassen mit mitreißender Spielfreude und Virtuosität Tangomusik erklingen und dazu natürlich noch einige andere Überraschungen.
Am Samstag, 16. Juni tritt das Trio um 19. Uhr in der Kirche zu Demern auf. Die beiden „Vorveranstaltungen“ in Lübeck, im April und im Mai, sind schon ausverkauft. Daher fragen viele Interessierte bei den Akteuren - Förderverein der Kirche zu Demern und Pfarrbüro der Kirchengemeinde Carlow – nach, ob noch Karten für den 16. Juni zu erwerben sind. „Wir erheben keinen Eintritt, erbitten jedoch eine Spende. Platzreservierungen sind leider auch nicht möglich“, so Karin Homann vom Förderverein der Kirche. „Wir freuen uns aber über jeden Besucher!“
Konzert mit dem Trio ClariNoir – Kirche zu Carlow Sonntag, 13. Mai, 19 Uhr
Die Chuzpe muss man erstmal besitzen, mit der die drei Jugendlichen Nikolai Gast, Ivo und Ilja Ruf sich der klassischen Musik widmen. Genregrenzen scheinen für sie nicht zu existieren - auf gleichem Level musizieren sie Jazz, Klezmer und Klassik. Bei den Klarinettentagen in Bremen 2017 gewannen sie damit den Sonderpreis für die beste Mozartinterpretation.
Ihr abendfüllendes Programm „Mozart On The Road“ von Klassik bis Klezmer, Tango, Swing, Filmmusik und Neuer Musik präsentieren die vielfach preisgekrönten Musiker am 13. Mai in der Carlower Kirche. Wer sich im Internet einen Vorgeschmack gönnt, wird danach sicherlich alle für den Muttertagsabend geplanten Termine verschieben, um live dabei zu sein.
Licht und Leben - Ostern in Carlow und Demern

Am ersten Tag der Woche kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten
die Duftöle mit, die sie bereitet hatten.
Da fanden sie den Stein vor dem Grab weggewälzt...
Auch wir kommen am frühen Morgen zwischen den Gräbern
zusammen, gehen den Weg derer mit, die kamen, um den Toten zu ehren.
Wir kommen zusammen, um den Lebendigen zu feiern. In der dunklen
Kirche in Demern beginnen wir den Gottesdienst, um zu erleben und zu
feiern, wie das Licht und das Leben die Dunkelheit und den Tod überwinden.
Wir feiern mit alten Texten und Liedern.
Wir feiern mit einem gemeinsamen Frühstück im Turm.
Feier der Osternacht in Demern: Ostersonntag, 1. April, 6 Uhr
Am hellen Vormittag setzen wir das Fest in der Carlower Kirche fort.
Aufgestanden zum Fest des Lebens erinnern Kleine und Große,
Alte und Junge sich gemeinsam, wie Jesus den Tod überwunden
hat und in unserer Gemeinschaft lebendig ist. Wir feiern miteinander die Auferstehung und taufen ein neues Menschenkind in die
Gemeinschaft mit Jesus und seinen Geschwistern.
Nach dem Gottesdienst laden wir zum Ostereiersuchen ein. Die Kleinen in der Gemeinde können rund um die Kirche die versteckten Spuren des Lebens finden.
Gottesdienst mit Taufe in Carlow: Ostersonntag, 1.April, 10 Uhr
WEIHNACHTSKONZERT CARLOW 2017
Speisen wie zu Luthers Zeiten - Impressionen
(Kopie 3)

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
In den Evangelien nach Matthäus und Markus wird erzählt, wie Jesus am Kreuz mit Worten aus dem Psalm 22 gebetet hat. Gottverlassen fühlt er sich – und doch kann er zu Gott sprechen. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Mit den alten Worten aus seiner Bibel fordert Jesus Gott auf, zu Folter und Tod Stellung zu nehmen. Das unsägliche Leid soll nicht das letzte Wort haben. Jesus erwartet noch etwas von Gott. Die Worte dafür leiht er sich bei anderen aus, die vor ihm Leid erfahren haben. Alte Worte, vertraute Worte. Wo die eigenen Worte und die eigenen Kräfte an Grenzen stoßen, geben die alten Worte Kraft und Halt. Auch zweitausend Jahre nach Jesu Tod am Kreuz haben die Worte des 22. Psalms ihre Kraft bewahrt. Wir wollen einladen, dieses Gebet, die Worte der Klage und der Ahnung von Gottes bleibender Kraft, in den sieben Wochen der Passionszeit gemeinsam zu beten. In Abendandachten vom Aschermittwoch bis in die Karwoche lernen wir, den Psalm zu singen. Anfangs mag das etwas fremd klingen, aber durch die Wiederholung bekommen diese Klänge und Worte mehr und mehr Tiefe. Fortlaufend lesen wir Abschnitte aus dem Markusevangelium und lauschen der Stille. Die Passionszeit ist keine Zeit, in der das Leiden verehrt wird, sondern ein Zeitraum, in dem durch Erinnerung Widerstandskräfte gestärkt werden. Wir geben alten Widerworten Raum, Worten gegen das Leid, das Menschen Menschen zufügen. Wir folgen dem Psalm durch die Klage auf einen Weg, der Unrecht und Gewalt eine Grenze setzt, wo wir Kraft für einen heilsamen und fairen Umgang miteinander finden. Herzliche Einladung zu den Passionsandachten um den Psalm 22. Wir beginnen am Aschermittwoch, den 1. März, und treffen uns in den folgenden Wochen jeweils am Dienstagabend: 7., 14., 21., 28. März, 4. und 11. April. Beginn ist um 18 Uhr im Pfarrhaus in Carlow.
Gemeindenachmittage
Jeden zweiten Donnerstag treffen wir uns im Pfarrhaus, bei Kaffee &
manchmal bei Kuchen kommen wir ins Gespräch über Gott & die Welt.
Wir singen alte & neue Lieder & betrachten in den kommenden Monaten
immer wieder einmal den einen oder anderen Aspekt der Reformation.
Zu den Gemeindenachmittagen sind alle Interessierten eingeladen, egal
wie alt, egal wie oft sie in der Kirche sind, egal ob Frau oder Mann, egal,
ob Sie gut zu Fuß ins Pfarrhaus kommen oder abgeholt werden möchten
(Anruf genügt: 038873 20238).
Die nächsten Gemeindenachmittage im Pfarrhaus Carlow:
1. Dezember, 12. Januar, 26. Januar, 9. Februar, 23. Februar,
immer von 15 – 16.30 Uhr
Adventssingen in Demern – Donnerstag, 15. Dezember
Den letzten Gemeindenachmittag in diesem Jahr verbringen wir singend
bei Kaffee, Tee und Adventsgebäck im gemütlich-warmen Turm der
Demerner Kirche. Auch hier beginnen wir um 15 Uhr und können Fahrgemeinschaften
organisieren.
GEMISCHTER CHOR CARLOW
ADVENTSKONZERT am 18. Dezember um 17. Uhr in Carlow
Leise, ganz leise, wie der rieselnde Schnee oder schwingend klingend wie
die Glocken am Heiligabend stimmen der Chor und die Bläser aus Schwerin
uns auf Weihnachten ein. Ein vielfältiges Programm aus bekannten
Liedern und überraschenden Arrangements erwartet Sie am vierten Advent.
John Rutters „Look at the world“ könnte eine Einladung sein, einen
Blick auf die Welt zu wagen und sich von der Harmonie anstecken zu lassen.
Die Vertonungen traditioneller Weisen von Michael Praetorius wecken
Freude und machen Mut zur Vielstimmigkeit.
Begleitet wird der Chor wie immer vom Schweriner Blechbläserquintett.
Die musikalische Leitung hat Felix Renner.
Hubertusmesse in der Carlower Kirche, Freitag, 28. Oktober, 18 Uhr
Auch wenn wir es sonst in der Evangelischen Kirche mit den Heiligen nicht so haben: der Gedenktag für den Heiligen Hubertus von Liege, Schutzpatron der Jäger_innen Hüter der Waidgerechtigkeit im Herbst ist ein passender Anlass für Jäger_innen, Angler_innen, Reiter_innen & Radler_innen, Freund_innen der Natur und alle, die gerne spazieren gehen und Musik mögen, sich in der mit Tannengrün geschmückten Carlower Kirche zu begegnen. Die Hubertusmesse bringt besondere Klänge in den Gottesdienst. Mit Parforcemusik können wir uns einstimmen lassen und selbst einstimmen in den Dank für die Gaben der Natur und die Vielfalt der Schöpfung. Die Jagdhornklänge des Lübecker Bläsercorps verbinden uns mit den ursprünglichen Kräften des Lebens ins Wald und Feld.
KONZERT: GEMISCHTER CHOR CARLOW am 9.10. um 17. Uhr

Alte und neue Musik Gemischter Chor Carlow im Konzert am 9. Oktober um 17 Uhr in der Kirche Carlow. Beim Herbst-Konzert des Carlower Chores gibt es in diesem Jahr alte und neue Musik zu hören. Im Mittelpunkt der Aufführung stehen Werke aus Barock und Gegenwart. Mit „Dixit Dominus“ von Antonio Vivaldi bringt der gemischte Chor Carlow den Psalm 110 in barocker Fülle zum Klingen, mit „Salve Regina“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt ein Stück geistlicher Musik unserer Zeit. Freuen Sie sich auf weitere Überraschungen in vielseitiger Vielstimmigkeit. Begleitet wird der Chor von Studierenden der Musikhochschule Lübeck. Die musikalische Leitung hat Felix Renner.
MEHMET ERGIN am 25. September um 17. Uhr in Carlow
Gitarrenkonzert & Traumreise mit Mehmet Ergin in der Carlower Kirche
Sonntag, 25. September, 17 Uhr
Der Hamburger Gitarrist Mehmet Ergin nimmt seine Hörerinnen und Hörer mit auf eine musikalische Traumreise. Sphärisch, mystisch & rhythmisch verbindet er Elemente aus orientalischer Musik, Klassik & Jazz zu Klangbildern. Nicht nur, wenn er »Opening doors« spielt, öffnen sich Türen, um in geheimnisvolle Landschaften abzutauchen oder darin spazieren zu gehen. Ergins Konzerte erzählen kleine Geschichten von alt-orientalischer Weisheit und Mystik, von weißen Karawanen und Wanderern, die »Wunschbäume« finden und von Nasreddin Hodscha und Köchen, die Bettlern den »Duft des Essens« verkaufen wollen...
Als Gitarrist trat Mehmet Ergin mit international anerkannten Jazzmusikern wie Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff & Stu Goldberg auf; er ist Studiogitarrist & Komponist von Werbespots & Soundtracks. Seine CDs Beyond The Seven Hills & Tales from Enchanted Gardens waren „CD der Woche“ bei Klassik Radio und in den Worldmusic Charts.
„Ein Leben erfüllt von Tango“ – 75 Jahre Raul Jaurena
Zum Ende der Sommerferien laden der Förderverein der Petrikirche zu Demern e.V. und die Kirchengemeinde Carlow zu einem besonderen Konzert in die Petrikirche Demern ein. Freunde und Anhänger des Tangos dürfen sich auf ein Gastspiel des „Jaurena-Ruf Project“ freuen. Anlass ist der 75 jährige Geburtstag von Raul Jaurena. Der Meister des Bandoneons und Grammy-Gewinner aus Montevideo, feiert seinen runden Geburtstag gemeinsam mit seinem musikalischen Partner Bernd Ruf an der Klarinette und der Sängerin Marga Mitchell. Das Trio bittet zum Tango Argentino. Direkt im Anschluss an den Geburtstag von Raul Jaurena startet das preisgekrönte Duo und die Sängerin zu einer Septembertour mit Klassikern aus 100 Jahre Tango. In 17 Konzerten durch Schleswig-Holstein, Hamburg , Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen erzählen die drei mit ihren Instrumenten und dem Gesang Geschichten, poetisch und sinnlich, für Seele und Herz: Geschichten vom Leben, von Freundschaften und Trennungen, von Geburt und Tod, mit Herzblut und musikalischer Eindringlichkeit. Aníbal Troilos heitere Milongas, Canciones von Carlos Gardel, Piazzollas Tango Nuevo und die poetischen Kompositionen von Raul Jaurena lassen die Tango-Geschichte aufleben.
„Für uns ist es eine besondere Ehre, dass das Jaurena Ruf Project und Marga Mitchell bei uns auftreten“, unterstreicht Karin Homann vom Förderverein der Petrikirche zu Demern. Aber schon im vergangenen Jahr war das Duo der Einladung des Fördervereins und der Kirchgemeinde gefolgt. „Das Frühjahrskonzert war ein schöner Erfolg“, blicken die Akteure zurück. Und schon damals war Raul Jaurena und Bernd Ruf begeistert vom Publikum. Der Wunsch, anlässlich der Geburtstagstour des Bandoneonmeisters noch einmal in der Kirchgemeinde Carlow zu spielen, wird nun umgesetzt. Besonderer Gast bei dem Jubiläum ist Tangosängerin Marga Mitchell aus Carcas/New York.
Der Eintritt ist an diesem Abend frei, jedoch freuen sich der Förderverein der Petrikirche und die Kirchengemeinde über eine Spende.
DÖRFER ZEIGEN KUNST (Kopie 1)

MASURISCHE GESCHICHTEN UND MUSIK am 10. Juli um 19 Uhr
„So zärtlich war Suleyken“ von Siegfried Lenz -
Masurische Geschichten und Musik präsentieren Andreas Hutzel, Martina Tegtmeyer und Jan Baruschke am 10. Juli um 19 Uhr in der Petrikirche Demern
Jan Baruschke und Martina Tegtmeyer sind bekannt in der Petrikirche Demern. „Mit der Kombination von Violine und Akkordeon sind die beiden Garant, um temperamentvolle Klänge in die Kirche zu bringen und das Publikum zu begeistern“, betont der Förderverein der Petrikirche zu Demern und die Kirchengemeinde Carlow für die beiden Virtuosen. Neu ist in diesem Jahr, dass Tegtmeyer und Baruschke gemeinsam mit dem Lübecker Schauspieler Andreas Hutzel masurische Geschichten und Musik kombinieren möchten. Während Hutzel aus dem Buch von Sigrid Lenz „So zärtlich war Suleyken“ liest, wird Martina Tegtmeyer mit dem Akkordeon und Jan Baruschke mit der Violine die Geschichte akustisch untermalen. Und zwischen den Erzählungen von Hutzel werden die beiden ebenfalls Musikstücke spielen. „Wir finden es einfach toll, dass wir das Trio mit ihrem literarischen Konzert für einen Auftritt in unserer Kirche begeistern konnten“, werben die Akteure für Ihre Veranstaltung, die am Sonntag, 10. Juli um 19 Uhr in der Petrikirche Demern stattfinden wird. „Wir sind uns sicher, dass die überaus lustigen Geschichten von Siegfried Lenz mit der passenden musikalischen Begleitung auf das Publikum überspringen werden. Die Kombination von heiterer Erzählung und leidenschaftlicher Musik wird die Zuhörer begeistern!“
Siegfried Lenz war einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seine erste Sammlung von Kurzgeschichten „So zärtlich war Suleyken“ wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung des masurischen Dialekts sehr erfolgreich!
Der Eintritt ist an diesem Abend frei, jedoch freuen sich der Förderverein der Petrikirche und die Kirchengemeinde über eine Spende.
THE GOETHLES am 26. Juni um 19. Uhr in Demern
The Goethles
Kammermusikensemble am Goethe Gymnasium in Schwerin
Das Kammermusikensemble „The Goethles“ gründete sich im September 2009. Heute, bereits in 2. Generation, besteht es aus 9 Blechbläsern (Trompeten, Hörnern, Euphonium, Tuba). Im Ensemble spielen besonders begabte Kinder mit Interesse für klassische und moderne Musik. Das Repertoire besteht aus Bearbeitungen für Blechbläserensemble vom Barock bis zur Moderne.
Regelmäßig konzertieren „The Goethles“ in Kirchen Mecklenburgs, umrahmen verschiedene Veranstaltungen des Goethe Gymnasiums, der Stadt Schwerin sowie des Landtages.
MUSIK WIE VON ENGELN - Carlow, 12. Juni um 17. Uhr
Musik wie von Engeln
Werkstattkonzert mit dem Gudower Psalterensemble KontraStreich
Werke der Gootik, Renaissance und des Barocks, neue Klangspiele
Leitung: KMD Karl Lorenz
Eintritt frei, Kollekte erbeten
www.psalter-musik.de
Musik und Worte zur Nacht am 20. Mai um 22. Uhr
„Bleib bei uns, denn es will Abend werden“
Mit diesen Worten laden der Gemischte Chor Carlow und die Kirchengemeinde
ein, sich am Freitag, den 20. Mai um 22. Uhr mit Musik und
Texten in die Nacht einzustimmen. „Bleib bei uns, denn es will Abend
werden“, die Worte aus der Ostergeschichte mit denen die Jünger von
Emmaus Jesus einladen, ohne ihn zu erkennen, sind das Motto der abendlichen
musikalischen Andacht in der Carlower Kirche. Sie unterstreichen
damit in der Woche nach Pfingsten das besondere nachösterliche Ereignis
der Begegnung der Jünger von Emmaus mit dem auferstandenen Jesus.
„Bleib bei uns, denn es will Abend werden“ wird erklingen in der Vertonung
von Joseph Rheinberger. Dazu hat der Gemischte Chor Carlow unter
der Leitung von Felix Renner weitere Abendmusiken einstudiert. Zwischen
den Liedern nehmen Bibeltexte und Worte zur Nacht die nächtliche
Stimmung auf.
Kirchengemeinde und der Gemische Chor Carlow wollen hier in einer
neuen Form Musik und Wort miteinander verbinden. Dabei sind auch die
Besucher gefragt, einige Lieder mitzusingen.
OSTERNACHT 2016 in DEMERN

Licht und Leben - Ostern in Carlow und Demern (Kopie 1)
„Am ersten Tag der Woche kamen sie am frühen Morgen zum Grab und brachten die
Duftöle mit, die sie bereitet hatten. Da fanden sie den Stein vor dem Grab weggewälzt.“
Auch wir kommen am frühen Morgen bei den Gräbern zusammen, gehen den
Weg derer mit, die kamen, um den Toten zu ehren. Wir kommen zusammen,
um den Lebendigen zu feiern. In der dunklen Kirche in Demern beginnen wir
den Gottesdienst, um zu erleben und zu feiern, wie das Licht und das Leben
die Dunkelheit und den Tod überwinden. Wir feiern mit alten Texten und Liedern.
Wir feiern mit einem gemeinsamen Frühstück im Turm.
In der Carlower Kirche setzen wir das Fest am hellen Vormittag fort. Aufgestanden
zum Fest des Lebens erinnern wir uns gemeinsam, Kleine und Große,
Alte und Junge, wie die Kraft des Lebens die Mächte des Todes schon überwunden
hat und immer noch überwinden kann. Die versteckten Spuren des
Lebens können die Kleinen in der Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst
finden. Wir laden ein zum Ostereiersuchen.
Feier der Osternacht in der Kirche zu Demern: Ostersonntag, 27. März, 6 Uhr
Ostergottesdienst in der Kirche zu Carlow: Ostersonntag, 27. März, 10 Uhr
Gottesdienste in der Winterzeit
Das Pfarrhaus ist mitten im Umbau. So können wir in der Winterzeit den
Gemeinderaum nicht für Gottesdienste nutzen. Den Gemeinderaum für die
Übergangzeit scheint uns nicht gut geeignet für Gottesdienste.
Darum haben wir beschlossen die Gottesdienste in der Winterzeit nach Demern
zu verlegen. Dort haben wir den warmen Turmraum, der eine gute Atmosphäre
für Gottesdienste hat. Die Gottesdiensttermine entnehmen sie bitte der
Gottesdiensttabelle. Wir werden Fahrgelegenheiten anbieten. Wenn Sie mitfahren
möchten, dann wenden sie sich an Frau Stecker im Büro.
Ausstellung in Schwerin, Kirchenbauprojekt Demern wird gezeigt
Der Bildhauer und Architekt Matthias Schmidt präsentiert arbeiten zu den Themen Portrait, Torso und der kirchlichen Ausstattung. Außerdem werden realisierte Kirchenbauprojekte aus den Jahren 2007-2015 gezeigt. Unter anderem wird dort das Fensterprojekt der Petrikirche Demern gezeigt!
Die Ausstellung ist wochentags bis Ende Februar 2016 im Landeskirchenamt, Außenstelle Schwerin, in den Räumen des Baudezernates im Hofgebäude, Münzstraße 8-10, zu sehen.
Weihnachtskonzert mit dem Carlower Chor
Am 4. Adventssonntag den 20. Dez, um 17 Uhr, erklingt in der Carlower
Kirche Advents- und Weihnachtsmusik.
Freuen Sie sich auf wunderschöne Klänge: Von alten Chorälen, bis zur
Gospelmusik. So kommen Besinnliches, Festliches und Fetziges zu ihrem
Recht – und in Ihr Ohr.
Der Carlower Chor wird wie immer vom Schweriner Blechbläserquintett
begleitet. Die Gesamtleitung hat Felix Renner.
HORST JANSSEN
In diesem Jahr wirkt der Förderverein der Petrikirche zu Demern e.V. erstmalig bei der Aktion „Dörfer zeigen Kunst“ vom 8. bis 30. August mit.
In diesen Zeitraum werden Drucke von Horst Janssen zum Thema „Landschaft“ gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung am 8. August um 19. Uhr durch Angelika Gerlach, Leiterin der Janssen Bibliothek im Goßlerhaus in Hamburg. Angelika Gerlach wird mit einer Lesung über Horst Janssen die Ausstellung eröffnen.
Die Ausstellung ist vom 8. bis 30. August, jeweils Samstag und Sonntag von 13.00 bis 18.00 Uhr zu sehen.
Horst Janssen (1929 – 1995), international anerkannter Zeichner und Grafiker hat mehr als 3000 Graphiken geschaffen - Holzschnitte, Radierungen und Lithographien und eine unbekannte Zahl Originalzeichnungen hinterlassen.
Das schriftstellerische Werk Janssens gilt dabei noch zu entdecken!
Im März 2008 wurde die Janssen Bibliothek im Goßler Haus in Hamburg-Blankenese unter der Schirmherrschaft von Lamme Janssen, der Tochter Horst Janssens eröffnet.
1972 hat Angelika Gerlach Horst Janssen in der Buchhandlung Laatzen in Hamburg kennengelernt. Seit dieser Zeit widmet sie sich ausschließlich dem Gesamt-Werk Janssens. Als Leiterin der Janssen Bibliothek in Hamburg hat Gerlach nun eine weitere Möglichkeit das schriftstellerische Werk Janssens publik zu machen.
Die Texte, die Host Janssen schrieb, sind ein facettenreicher Spiegel seiner ungewöhnlichen Produktivität, seines Lebens und Arbeitens. Er sprach gern von der Streitmacht seiner Wörter und verstand sich selbst als schreibender Zeichner.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Samstag, 8. August um 19 Uhr wird Angelika Gerlach nach der Einführung über das Leben Horst Janssens aus seinem schriftstellerischen Werk vorlesen. Gleichzeitig wird Sie den Zeichner Horst Janssen auch als Autor nahebringen.
Duo Rust - Pril "Barock Moderne" - Musik für Trompete und Orgel
Am Sonntag, 26. Juli lädt der Förderverein der Petrikirche zu Demern um 19.00 Uhr zu einem Konzert mit Ulf Rust und Ilya Pril (Schwerin und Grevesmühlen) für Trompete und Orgel ein. Mit Gefühl und Können lassen die beiden Musiker die musikalische Vielfalt von
Barock und Moderne auf den Königs-Instrumenten Trompete und Orgel erklingen. So unterschiedlich die Facetten der beiden Musikrichtungen sind, so abwechslungsreich ist ein Konzertgenuss der beiden in Berlin und Saratow (Russland) studierten Musiker. Ihr Repertoire reicht von J.S. Bach und Henry Purcell bis zum afro-amerikanischen Gospel. Der Eintritt ist frei, der Förderverein freut sich aber über Spenden!
DEMERN: Fotoausstellung Katharina Kähler bis zum 26. Juli
Der Förderverein der Petrikirche zu Demern lädt ein: Vom 11. bis 26. Juli stellt Katharina Kähler Ihre Fotos aus. Die Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 11. Juli um 19 Uhr in der Petrikirche zu Demern. Katharina Kähler wird an diesem Abend Ihre Fotos erläutern. Die Eröffnung wird musikalisch von Markus Pütter begleitet.
Katharina Kähler kam über das Studium zur Kunsttherapeutin zur Fotografie. Sie richtete ein eigenes Fotolabor ein, baute zeitweise Ihr Zimmer zur Fotokammer um und experimentierte mit verschiedenen Techniken der Fotogramme. Mit einer analogen Kamera fingen die ersten Versuche der doppelten Belichtung an. „Das, was viele als „nicht gelungen“ oder Irrtum betrachten, reizte mich“, argumentiert die junge Frau. „Nach dem Zufallsprinzip mit einem großen Überraschungseffekt entstand eine Serie von Bildern, die zur Grundlage meines heutigen Schaffens wurde.“
Die gesammelten Aufnahmen legt die Fotografin gezielt und bewusst übereinander. „Hierbei vertraue ich meinem geübten Blick sowie ästhetischen und künstlerischen Ansprüchen, um ein Bild als „gelungen“ zu betrachten oder zu verwerfen“, erklärt Katharina Kähler weiter. Sie schafft so mit den Fotos gemäldeähnliche Objekte, die den Betrachter einladen, eigene Geschichten, Erfahrungen, Erinnerungen oder Phantasien zu entwickeln. Es ist, wie in einem Traum, nur zum Bruchstück von Bedeutung, was tatsächlich auf dem Foto zu sehen ist. Die Komposition von den verschiedenen ineinanderlaufenden oder voneinander abgrenzenden, schemenhaften Darstellungen erfinden neue, eigene Bilder.
Die Ausstellung ist vom 11. bis 26. Juli in der Petrikirche Demern nach telefonischer Anmeldung (038873 33661) bzw. wenn die „Kirche offen“ ist, zu sehen!
CARLOW: Y X A L A G - Sonntag, 27. Juni 20. Uhr
X A L A G heißt ein junges Klezmerensemble, es fasziniert mit einer musikalische Vielfarbigkeit, gespielt – nein – gelebt von einer Sippe junger grandioser Musiker. Immer unterwegs, dem Ruf ihres Kranichs Yxalag folgend, von Land zu Land, von Klezmer zu Swing, von Klassik zu Balkan, von Duett zu Oktett,gestrichen, gezupft und geblasen, eine Filfarbike Mishpoke eben!
YXALAG, das Ensemble, das im November 2008 erstmals der Welt des Klezmers, der osteuröpäischen jüdischen Volksmusik, begegnete und ihr mit Haut und Haar verfiel. Die Musiker waren gefangen von den Ausdruckmöglichkeiten dieser emotionalen und virtuosen Musik. Ihre klassische instrumentale Ausbildung und ihr jazzig- improvisativer Zugang prägen ihr Spiel und bereichern durch neue Farben die übliche Palette der typischen Spielweise. Mit der Spiellust von echten Klezmorim fanden sie ihren eigenen Sound, der bruchlos Einflüsse aus unterschiedlichsten Kulturkreisen zusammenführt, ob klassische Fuge, Bossa, Tango, Swing, Musette, Balkan- Beat oder die Melancholie russischer Melodien - Sie vertrauen Ihrem instinktiven Gefühl für Arrangements mit dem Ziel, Töne zu erschaffen, die die Seele zu berühren vermögen.
KONZERT DUO ZIA am Sonntag, 7. Juni, 19.30 Uhr Kirche Carlow
Musik alter Kulturen und Jazz
Marcus Rust (Trompete, Flügelhorn) und Christian Grosch (Orgel) lernten sich im Rahmen ihres Jazzstudiums an der Musikhochschule Dresden kennen.
Auf der Suche nach neuen Klängen forschen die zwei Musiker nach einem Klang der Gegenwart. Dabei spielen Traditionen eine wichtige Rolle und dienen oft als Ausgangspunkt ihrer musikalischen „Expeditionen".
Den beiden Musikern ist daran gelegen, ihre verschiedenen musikalischen
Hintergründe so zu kombinieren, dass kein Genre dem anderen etwas wegnimmt, sondern sich alles zu einem eigenen Klang ergänzt. Damit nehmen sie die Zuhörer mit auf eine geistlichmusikalische Reise zwischen indianischen Melodien, afrikanischen Rhythmen, europäischen Volksweisen und Jazz.
Martina Tegtmeyer und Jan Baruschke am 10. Mai um 19. Uhr in der Petrikirche Demern
Am 10. Mai (Sonntag) um 19. Uhr dürfen wir uns auf ein Konzert mit Martina Tegtmeyer und Jan Baruschke freuen. Aufgrund der großen Erfolge haben Martina Tegtmeyer (Akkordeon) und Jan Baruschke (Violine) ein weiteres Programm aus ihrem großen Repertoire zusammengestellt. Die beiden Virtuosen präsentieren am diesem Sonntag in der Petrikirche zu Demern die gesamte Klangvielfalt ihrer Instrumente. Unter dem Titel „TANGO – KLASSIK – GIPSY“ werden überwiegend selbst arrangierte Stücke facettenreich dargeboten. Das beginnt mit Kompositionen von J. S. Bach und A. Vivaldi bis hin zu dem berühmten Tango „La Cumparsita“ und „Adios Nonino“ von A. Piazzolla. Aber auch rumänische und mazedonische Gipsy-Melodien werden feurig-virtuos dargeboten. Sie werden mit der ungewöhnlichen Kombination von Violine und Akkordeon ein leidenschaftlich temperamentvolle Klangwirkung in die Petrikirche bringen, die tiefgefühlt, virtuos und sinnlich dargebracht mitten ins Herz springt.
Konzert „Pro Vocant“ in der Kirche zu Carlow am 25. April um 19:00 Uhr
Pro Vocant
Seit 2007 entdeckt das Bremer Ensemble die musikalische Welt auf ganz
eigene Weise und verblüfft das Konzertpublikum immer wieder aufs Neue.
Sechs Männersolisten präsentieren die tiefgehende und humorvolle Seite der
Vokalmusik in ihrer ganzen Bandbreite. Sie überzeugen dabei durch Klarheit
in Ausdruck und Klang und lassen die Musik für sich sprechen. Ihre individuelle
und künstlerische Unterschiedlichkeit harmoniert dabei in einem einzigartigen
Ensemble.
Ostersonntag in Demern: Feier der Osternacht

Gottesdienst um 6 Uhr mit anschließendem Frühstück
Früh, vor Sonnenaufgang, in der noch dunklen Demerner Kirche, beginnt die
Feier der Osternacht. So kommen wir von Karfreitag her und bringen unsere
Dunkelheiten mit. Dann jedoch geht die Sonne auf, zunächst erleben wir ihr
Licht als schwachen Schimmer, dann wird es heller und heller. Mit dem Aufgehen
des Lichtes feiern wir den Aufgang der Osterhoffnung: Das Leben ist
stärker als der Tod. Gott besiegte die dunklen Mächte des Lebens. Im Anschluss
sind wir beim Osterfrühstück im geheizten Turmraum der Kirche
zusammen.
KONZERT: JAURENA RUF PROJEKT am 24. März, 19.30 Uhr, Dechow
Freunde und Anhänger des Tangos dürfen sich auf ein Gastspiel des „Jaurena-Ruf Project“ in Dechow freuen. Gemeinsam spielen Raul Jaurena, einer der bedeutenden Bandoneon-Spieler und Bernd Ruf, dem Meister der Klarinette, die Geschichte des Tangos. Im Rahmen Ihrer Frühjahrstour stellen sie ihr Programm „Tango Tales – Piazzolla & Jaurena“ am Dienstag, 24. März um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Dechow vor. An diesem Abend steht Piazzollas viersätzige "Historia del Tango" im Mittelpunkt, in dem Piazzolla einen Bogen über die etwa einhundertjährige Entwicklung des Tangos spannte. Aus dieser "Geschichte des Tangos" und verbunden mit Kompositionen von Raul Jaurena sowie weiteren Tango-Klassikern entwickeln Raul Jaurena und Bernd Ruf musikalische Geschichten, die vom menschlichen Miteinander, von freud- und leidvollen Begegnungen, schlicht vom Leben erzählen.
Der Förderverein der Petrikirche zu Demern lädt zu diesem Konzert ein. „Es ist für uns ein ungewöhnlicher Veranstaltungsort. Da aber Ende März unsere Kirchen für ein Konzert zu kalt sind, haben wir eine warme Lösung gesucht und als Veranstaltungsort Dechow ausgewählt. Schließlich gehört Dechow zur Kirchgemeinde Carlow und viele Dechower besuchen unsere Konzerte“, argumentieren die Akteure. „Wir freuen uns, die beiden Künstler für uns gewinnen zu können.“ Mit dem Bandoneon - Meister Raul Jaurena und dem Klarinettist und Platin ausgezeichnete Dirigent Bernd Ruf spielen an diesem Abend zwei Meister auf höchstem Niveau! Karten gibt es im Vorverkauf für 12 Euro (Pfarramt Carlow: 038873 20238 oder Karin Homann: 038873 33661) und an der Abendkasse für 13 Euro!
Konzert mit Advents- und Weihnachtsmusik
Am 3. Adventssonntag, um 17 Uhr, erklingt in der Carlower Kirche Advents- und
Weihnachtsmusik.
Freuen Sie sich auf wunderschöne Klänge: Von alten Chorälen, bis zur Gospelmusik. So kommen Besinnliches, Festliches und Fetziges
zu ihrem Recht – und in Ihr Ohr.
Der Carlower Chor wird wie immer vom Schweriner Blechbläserquintett
begleitet. Die Gesamtleitung hat in bewährter Weise Helmut Walter.
Veranstaltungen: "Abend der Farben" in Demern
„Abend der Farben“, 13. September In diesem Jahr ist „Farbe“ das Motto für den „Tag des Denkmals“. Anlass für uns, einen „Abend der Farben“ zu kreieren. Am Samstag, 13. September bieten wir ab 18. Uhr ein buntes Programm in der Petrikirche zu Demern. Gaumenfreude erwartet sie bei einem farbenprächtigen Menü– auf Anfrage werden auch vegetarische Speisen gereicht. Neben dem Essen kommt der kulturelle Bereich nicht zu kurz: Im Rahmen einer Ausstellung präsentiert Maren Ruf Ihre Bilder (vom 13.9. bis 5.10.). Genießen Sie farbenfrohe Tanzeinlagen der Ballettschule Rehna-Grevesmühlen unter Leitung von Ketty Dos Santos-Kranzow & Steffen Kranzow.